Lörrach Starthilfe in den Alltag

Die Oberbadische
Der AKM informierte auch während des internationalen Sommerfestes über integrative Maßnahmen für Flüchtlinge. (v.l): Vitus Lempfert, Birgit Fiala und Ute Schmitz. Foto: : Ursula König Foto: Die Oberbadische

AKM gewährleistet Flüchtlingen begleitende Hilfe nach der Gemeinschaftsunterkunft

Von Ursula König

Lörrach. Das internationale Sommerfest sendete kürzlich nicht zuletzt auch ein Signal der Willkommenskultur für Flüchtlinge in die Stadt. Vieles davon hat der Arbeitskreis Miteinander (AKM) auf den Weg gebracht, der in den 90er Jahren gegründet wurde als Reaktion auf gewalttätige Auseinandersetzungen gegen Menschen, die in einem anderen Land Zuflucht suchen.

„Wir gehen davon aus, dass Menschen, die hierher kommen, nicht zu Hause leben können“, erklärte Vitus Lempfert am Stand des AKM und ergänzt: „Da gibt es sehr traurige Geschichten.“ Der AKM betreut einzelne Betroffene bei der „Anschlussunterbringung“; also der orientierenden Suche nach der Zeit in einer Gemeinschaftsunterkunft. Ob Begleitung zu den Ämtern, Unterstützung bei der Anerkennung von Zeugnissen, Erläuterung der Verkehrswege oder die Suche nach Schulen und Kindergartenplätzen; das Engagement der Helfer hilft im Alltag und Arbeitsleben dabei, sich zurecht zu finden.

In vielen kleinen Orten hätten sich Helferkreise gebildet, um Menschen willkommen zu heißen, erklärt Ute Schmitz. Sie ist zuständig für die Organisation der Hilfe. Birgit Fiala, die auch am Stand des Sommerfestes informierte, betreut eine Familie in Schopfheim. Das Ganze lässt sich als eine Art „Starthilfe“ zur Integration verstehen. Denn ein bestimmter Ablauf ist für Flüchtlinge und Asylsuchende festgelegt: Nach dem Aufenthalt in einer Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) erfolgt die Zuteilung einer Gemeinschaftsunterkunft. Und dann? Manche Menschen, die sich hier fremd fühlen, hätten große Schwierigkeiten mit den anstehenden Schritten, erklärt Schmitz. Viele fühlten sich bereits vor Ablauf eines Jahres auf sich allein gestellt mit stark eingeschränkten Sprachmöglichkeiten. Sogar der Schritt ins Arbeitsleben wäre vielen möglich mit den erwarteten Deutschkenntnissen. Die Sprachkurse werden allerdings erst dann angeboten, wenn das Asylverfahren anerkannt wurde.

Der AKM bietet sich als Anlaufstelle an, um die Integration zu erleichtern. Das bezieht sich auch auf einen großen Anteil an Flüchtlingen aus dem Balkan, wie Schmitz erklärt, wobei das Landratsamt derzeit verstärkt Rückführungsmöglichkeiten mit Starthilfe anbiete, für Menschen die aufgrund des abgelehnter Asylanträge nicht dauerhaft in Deutschland bleiben können. Betroffen seien viele Angehörige der „Roma“, die in den Herkunftsländern massiven Repressalien ausgesetzt seien.

Für einige der als sicher eingestufte Herkunftsländer biete der Kreis, sowie Bund und Länder immer wieder Maßnahmen mit Unterstützung zur Rückkehr an. Doch nicht allen Menschen, die zurückkehren gelingt ein Neustart, so Schmitz. Die Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen, veränderten sich nicht in dem Maße, um die Rückkehr in eine sichere Umgebung zu gewährleisten. u  akm-loerrach.de

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