Lörrach Talente verblüffen mit Instrumenten-Kombination

Die Oberbadische
Rie Koyama zeigte auf ihrem Fagott eine hinreißende Leistung. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Musik entlang der Donau: Überzeugende Konzertmatinee mit Fagott und Klavier im Burghof

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Im Rahmen der „Sparkassen-Konzerte Klassik“ spielten am Sonntag in einem Matineekonzert das Duo Rie Koyama (Fagott) und Clemens Müller (Klavier) im Burghof. Dabei galt das Interesse der Zuhörer besonders dieser nicht alltäglichen Instrumentenkombination.

So wurde auch die Mehrzahl der gespielten Werke für andere Soloinstrumente geschrieben. Die beiden Künstler hatten ihrem Programm den Namen „Donaufahrt“ gegeben. Die Donau war im ausklingenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert Sinnbild für das Kulturleben Europas schlechthin. Heimliche Kulturhauptstadt war Wien durch das Wirken von Mozart und Beethoven. Das Programm berührte die Donau von der Quelle bis zur Mündung und spannte so den thematischen Bogen.

Am Beginn des Konzerts stand die Sonate für Fagott (original für Horn) und Klavier D-Dur op. 17 von Ludwig von Beethoven. Beethoven ordnet in diesem Werk beiden Instrumenten gleichwertige Aufgaben zu. Die noch junge Fagottistin Rie Koyama gewann bereits bei international besetzten Wettbewerben zahlreiche Preise. Als einer der anerkanntesten Wettbewerbe sei hier nur der Internationale Musikwettbewerb der ARD München genannt, bei dem sie im September 2013 mit dem 2. Preis in der Kategorie Fagott ausgezeichnet wurde (bei Nichtvergabe des 1. Preises).

Ihr Partner Clemens Müller unterrichtet derzeit an der Musikhochschule Trossingen Klavier und Liedgestaltung.

Die beiden Musiker sind Preisträger der „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“. Beide Talente wurden für die Saison 2014/15 vom Deutschen Musikrat ausgewählt, um an verschiedenen Orten in Deutschland Konzerte zu spielen.

Auf der Donaufahrt ging es weiter zum Quellgebiet der Donau. Johann Wenzel Kalliwoda war 44 Jahre lang Hofkapellmeister am Fürstenhaus von Donaueschingen. Von ihm spielte das Duo „Morceau de Salon“ für Fagott und Klavier op. 230. Das Werk, das erst kürzlich in einer Neuauflage erschien, beginn sehr melodiös. Mit dramatischen und virtuosen Passagen leitet die Musik zu schwingenden Walzerklängen über. Besonders die Fagottistin konnte hier ihr außergewöhnliches Talent beweisen.

Vom Komponisten Carl Maria von Weber für das Fagott bearbeitet wurde das Andante e Rondo Ungarese für Fagott und Klavier op. 35. Auch in diesem Werk ist die Fagottstimme sehr anspruchsvoll. Das Stück wirkt lebenslustig und steigert sich zu einem atemberaubendes Finale.

Wolfgang Amadeus Mozart hat die Sonate für Fagott (original Violine) und Klavier G-DUR, KV 379, des Nachts in nur einer Stunde komponiert. Auch in der Adaption mit Fagott entfaltet das Werk trotz des gänzlich anders positionierten Klangspektrums des Fagotts seine Wirkung. Besonders die Variationen des Themas wurden höchst ausdrucksstark von Rie Koyama und Clemens Müller angelegt.

Langsam erwachte die Musik bei der „Fantaisie Pastorale Hongroise“ op. 26 für Fagott und Klavier von Franz Doppler, das original für Flöte komponiert wurde.

Auch wenn nur recht wenige Zuhörer gekommen waren, spielten die Musiker noch einen Csardas als Zugabe.

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