Lörrach Texte und Lieder aus Mongolei

Die Oberbadische
Urna Chahar-Tugchi (rechts) und Keyvan Chemirani zogen die Zuhörer in ihren Bann. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Viele Zuhörer beim ersten Konzert „Stimmen im Advent“

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Der Burghof Lörrach setzt seine Veranstaltungstradition mit der Reihe „Stimmen im Advent“ in der Stadtkirche fort. An den vier Adventssonntagen werden die Zuhörer eingeladen, bei Geschichten und Musik dem Weihnachtsrummel zu entfliehen und die Hektik des Alltags für eine begrenzte Zeit hinter sich zu lassen. Den Auftakt machte am Sonntag Urna Chahar-Tugchi (Gesang), Keyvan Chemirani (Persische Trommeln) sowie Doris Wolters (Rezitation).

Mit großer Intensität zog die Mongolin Urna Chahar-Tugchi die Zuhörer in ihren Bann. Sie wechselte immer wieder zwischen Liedern voller Besinnlichkeit, Wehklagen, Nachdenklichkeit und Sehnsucht und solchen voller Lebensfreude und tänzerischem Ausdruck. Begleitet wurde die Sängerin ausschließlich von den Schlaginstrumenten, die der Iraner Keyvan Chemirani sehr variantenreich spielte. Beide Künstler sangen oder spielten auch je ein solistisches Stück.

Mit absolut verständlicher Sprechtechnik verwöhnte die Theaterschauspielerin Doris Wolters mit der Geschichte „Der wolkengraue Altaischimmel“ des mongolischen Schriftstellers Böchijn Baast (ins deutsche übertragen von Renate Bauwe). In der Geschichte verweben sich Wirklichkeit, Sage und Traum zu einer Einheit. Es geht um eine Pferdegeige – das ist das wichtigste Musikinstrument der Mongolen. Es ist eine zweisaitige Kastengeige, die am oberen Halsende von einem hölzernen Pferdekopf geziert und mit einem Bogen gestrichen wird. Ferner geht es um Pferde, um das Grab der toten Mutter, um kriegerische Heldentaten und um eine geliebte Frau, die der Held der Geschichte nicht freien darf.

Zwischen den einzelnen Abschnitten der Geschichte wurden Lieder eingestreut. Dabei fesselte Urna Chahar-Tugchi bei einem ganz leise solistisch gesungenen Lied die Zuhörer dermaßen, dass man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können.

Bei einem Hochzeitslied – in der inneren Mongolei, aus der die Sängerin stammt, wird eine Hochzeit drei Tage lang gefeiert – animierte Urna Chahar-Tugchi die Zuhörer zum Mitsingen.

Die Texte und die Musik ergänzten und verstärkten sich gegenseitig ideal. Mit herzlicher Applaus dankte das Publikum den Künstler.

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