Lörrach Traditionell und voller Energie

Die Oberbadische
Das Kirk Lightsey Quartett beeindruckte am Feitag im Jazztone mit „,modern Jazz“. Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

„Jazz Piano Legende“ Kirk Lightsey und Quartett im Jazztone

Von Ursula König

Lörrach. In der Tradition verwurzelt und gleichzeitig neu festgelegt: Diesen selbst definierten Anspruch setzte das „Kirk Lightsey Quartet“ am Freitag im gut besetzten Jazztone um.

Mit dem Jazzpianisten Kirk Lightsey, der vielen Jazzkennern bereits als lebende Legende gilt, war ein Mittelpunkt gefunden, an dem sich die deutlich jüngeren Mitspieler orientierten, und der mit seinen 78 Jahren alles andere als ein in sich ruhender Pol war. Seine Dynamik ist erstaunlich virtuos; sein Ausdruck setzt mit Leichtigkeit jahrzehntelange Erfahrung um und sein Stil verbindet unterschiedliche Einflüsse zu einem in sich stimmigen Ganzen. Erstaunlich ist allenfalls die alterslos wirkenden Kraft, mit der er, immer in Kontakt mit seinen Mitspielern, mithalten kann. Unvermittelt und mit einigem Tempo steigen die vier, nach dem „schnellsten Soundcheck“, in das Konzert ein.

Dass die Fahrt von Paris nach Lörrach nicht nach Plan verlief und die Musiker es grade noch irgendwie schafften, rechtzeitig anzukommen, erzählt dann der versierte Schlagzeuger Bernd Reiter mit humorvoller Gelassenheit. So sei es eben, das Leben als Jazzmusiker. Der schwungvolle Elan, mit dem auch der ungarische Tenorsaxofonist Gabor Bolla und der in Schweden beheimatete Bassist Daniel Franck individuelle Akzente setzen, lässt leicht auf die Begeisterung schließen, mit einem Pianisten der „goldenen Jazzgeneration“ gemeinsam ein Konzert zu bestreiten, oder wie Reiter es ausdrückt: „Es ist das Schönste, mit jemandem wie ihm auf Tour gehen zu können.“ Und so

So nimmt der Abend sofort energiegeladen Fahrt auf mit „Jazz at its best“ und das bedeutet vor allem swingendes mitreißendes Flair das Stile wie „Neo-Bop“, „Bebop“ und neuen Traditionalismus zu einem individuellen Klangteppich verwebt. Denn Lightsey hat sich auch als Komponist für „Modern Jazz“ einen Namen gemacht. Und er hat mit unzähligen Größen des Jazz gespielt. „Es wäre leichter, zu nennen, mit wem nicht, als alle aufzuzählen“ erklärt Reiter dazu lapidar.

Die meisten Stücke sind temporeich fokussiert mit komplex ineinander übergreifende Strukturen. Doch bereits als drittes Stück kündigt Reiter eine Ballade an („Das muss auch mal sein“), die dem Altsaxofonisten Phil Woods gewidmet ist. „Goodbye Mr. Evans“ entpuppt sich als deutlich melodiöseres Stück. Der erst kürzlich verstorbene Saxofonist gilt ebenfalls als typischer Vertreter des modern Jazz und so fügt sich diese Würdigung nahtlos in ein Repertoire, das mit ausdrucksstarken Stilelementen der Musiker kreativ bereichert wird.

Nicht umsonst gilt der junge Saxofonist Bolla in manchen Kreisen als „Wunderkind der Jazzszene“ und mit Franck stieß ein in der Musikszene gefragter Bassist zu dem Quartett, das derzeit erfolgreich durch die Jazzclubs tourt.

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