Von Silvia Waßmer Lörrach. 35 Jugendliche aus Sens (Frankreich), Senigallia (Italien), Chester (England), Lubliniec (Polen), Edirne (Türkei) und Lörrach leben derzeit – im Rahmen der vom Sozialen Arbeitskreises (SAK) organisierten, zweiwöchigen Jugendbegegnung „Intercamp 2016“ – gemeinsam unter dem Dach des Alten Wasserwerks. Die internationale Atmosphäre dieser Zusammenkunft konnten Interessierten nun am Montagabend bei einem „Meet & Greet“ selbst erleben. Neue Freundschaften geknüpft, Sprachkenntnisse vertieft SAK-Projektleiter Eric Bintz lud die Gäste ein, sich mit den jungen Leuten oder ihren Begleitern auszutauschen, offen zu sein und sich kennenzulernen. So fanden sich nach und nach kleine Grüppchen zusammen, die sich angeregt miteinander – meist auf Englisch – unterhielten. Gemeinsam spielte man eine Runde Basketball, Tischtennis oder maß sich beim Fußball am Tischkicker. Die Gäste aus Edirne hatten türkische Spezialitäten vorbereitet, die von den Besuchern gerne probiert wurden. Musikalisch unterhielten drei Mitglieder der türkischen Gruppe mit einigen Jazz-Stücken. „Mir gefällt das Intercamp sehr gut“, sagte Alexis Bourgoin aus Sens im Gespräch mit unserer Zeitung. Ermögliche es ihm doch, neue Leute aus verschiedenen Ländern kennenzulernen und seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Auch die ein oder andere Freundschaft habe sich während der vergangenen Woche bereits entwickelt, erzählte der junge Teilnehmer. Deshalb möchte er auch nach dem Intercamp wieder nach Lörrach kommen, um die neuen Freunde zu besuchen. Irene Matilda aus Senigallia berichtete derweil von den bisherigen Aktivitäten der Gruppe: So habe diese unter anderem eine Außenwand des Alten Wasserwerks gestaltet und in mehreren Flüchtlingsunterkünften gearbeitet. Fast zwei Stunden habe sie am Nachmittag außerdem mit Flüchtlingskindern im Schwimmbad gespielt, erzählte die junge Italienerin. Auch sie möchte die Erlebnisse des Intercamps nicht missen – seien diese doch eine „sehr wichtige Erfahrung“. Diese Meinung vertritt auch Volkan Selvi, der die fünf Jugendlichen aus Edirne begleitet. Das Ziel des Projekts, sich zu treffen und andere zu unterstützen, sei heutzutage sehr wichtig, hob er hervor. Außerdem schaffe das Intercamp Verbindungen zwischen jungen Leuten, die diese durch die neuen Medien heute leichter aufrecht erhalten können. Das sei vielleicht der größte Vorteil der Begegnung, meinte Selvi. Und auch Margarethe Kania, Deutschlehrerin am Gymnasium in Lubliniec, findet es gut, dass die Jugendlichen diese Möglichkeit des Zusammenkommens haben: „Man kann dabei viel lernen.“ Derek Jackson, Mitglied von Chester International, berichtete derweil von den Schwierigkeiten der Partnerstadt, den Austausch überhaupt zu ermöglichen. „Die Situation ist kompliziert“, erklärte er. Habe Chester doch seit einer Verwaltungsreform keine eigene Stadtregierung mehr. Deshalb sei auch die offizielle Unterstützung für Partnerschaftsprojekte weggefallen und der Verein auf Unterstützung angewiesen. Die Teilnahme am Intercamp 2016 ermöglichte den Engländern der Rotary-Club.