Lörrach Umgang mit Natur reformieren

Die Oberbadische
Die Unicef-Juniorbotschafter mit ihren 95 Thesen auf dem Alten Marktplatz Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Unicef : Juniorbotschafter präsentieren 95 Thesen für mehr Umweltschutz

„95 Thesen gegen Gewinnmaximierung auf Kosten der Natur“, so haben die Lörracher Unicef-Juniorbotschafter ihr Anliegen benannt, um am Samstag auf dem Alten Marktplatz mit Bürgern in Diskussion über den Klimawandel zu treten.

Lörrach. Mit einer riesigen symbolischen Wand platzierten sich die Jugendlichen vor dem Rückriemwürfel mitten ins Treiben des bevölkerten Platzes und schlugen ihre wohlformulierten Thesen gegen Naturzerstörung und ihre unguten Folgen an einer selbstgefertigte Wand.

Der 25. März ist der vom WWF eingeführte „earth day“, an welchem Städte und Privathaushalte gebeten sind, von 20.30 bis 21.30 Uhr die Lichter abzuschalten, um Energie zu sparen und so die Umwelt zu schonen – eine gute Sache, finden die Juniorbotschafter. Sie wollten diesen Tag nutzen, um auf das Kinderrecht auf Gesundheit hinzuweisen. Leider gebe es noch nicht das eigens ausgewiesene „Recht auf intakte Umwelt“, für das sich die Juniorbotschafter seit ihrer Gründung vor zehn Jahren aussprechen.

Erfreut zeigten sich die Juniorbotschafter, dass Bürgermeister Michael Wilke der Aktion einen Besuch abstattete und offen für Gespräche war. Der Bürgermeister berichtete, dass die Stadt Lörrach Verantwortung für Klimaschutz übernehme, und verwies auf den schon zum dritten Mal verliehenen European Energy Award (wir berichteten).

„Es ist natürlich gut, starke Partner zu haben“, freuten sich die Juniorbotschafter laut einer Mitteilung, denn es bedürfe eines breiten Umdenkens in der Klimapolitik des Staates, der Wirtschaft und jeden einzelnen Bürgers. „Wir brauchen eine Reformation des Umgangs mit der Natur“, so der Tenor der 95 Thesen.

Ein Auszug: n  „Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes soll vom Staat geleistet werden – dieses dann auch benutzen, vom Einzelnen“. n  „Der Bildungsplan soll einfache Informationen über Ressourcenschonung vorsehen – die Umsetzung ins tägliche Leben kann schon von Schülern erwartet werden.“ n  „Anerkennung in der Gesellschaft soll sich nicht auf Kapital sondern auf den Nutzen für die Gemeinschaft beziehen. Soziale Berufe und Tätigkeiten, die der Natur, dem Überleben und der Zukunft des Planeten dienen, sollen mehr Wertschätzung erfahren.“ n  „Aktuell ist die Dürre in Ostafrika zurückzuführen auf veränderte Wetterphänomene. Kinder sind die Ersten, die unter dem Klimawandel leiden und gewiss die, welche ihn am wenigsten herbeigeführt haben.“

„Dass Kinder hungern, ist unerträglich“, so Christine Langen, Leiterin der Unicef-Arbeitsgruppe Lörrach. „Dieser Zustand verstößt nicht nur gegen das Recht auf Nahrung und Überleben, er zeigt auch ein Versagen der Weltgemeinschaft auf. Klimawandel und Umweltzerstörung im Allgemeinen sowie die Hungersnot in Afrika im Besonderen ist den Unicef-Juniorbotschaftern Motor, mit größter Dringlichkeit zu handeln.“

Mit einem Spendenaufruf für die gefährdeten Kinder in Ostafrika und öffentlichkeitswirksamen Aufklärungsaktionen wie dem Thesenanschlag zu Klima und Umweltzerstörung möchte die Unicef-Gruppe „eine Reformation“ des Denkens und Handelns erreichen. In einem Demonstrationszug gingen die Juniorbotschafter nach dem Anschlag der Thesen mit ihrer Wand vom Marktplatz durch die Stadt ans Rathaus, wo sie diese für alle lesbar anbrachten.

n  Im Rahmen der Aktion, sammeln die Juniorbotschafter für die Opfer des Klimawandels, für die Kinder aus den Dürregebieten Afrikas. Konto: Bank für Sozialwirtschaft Köln, IBAN DE 3702 0500 3032 0000 23, Stichwort: „JuBos Lörrach für Afrika“

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