Lörrach Unterricht außerhalb  der Schule

Die Oberbadische
Schokolade wird aus Kakao gemacht, und der kommt aus Afrika, erklärten die jungen Museumsführer. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Gemeinschaftsschule im Dreiländermuseum: Wissenwertes über Ritter, Schoggi und die Wiese

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Neue Schulformen brauchen auch neue Unterrichtsabläufe. In der bisher einzigen Gemeinschaftsschule Lörrachs, der „Albert-Schweitzer-Schule“ wird durchgängig durch alle Jahrgangsstufen ein Teil des Unterrichts in verschiedenen gesellschaftlichen Einrichtungen durchgeführt. Am Dienstag präsentierten 15 Schüler der Lerngruppe 5 (früher Klasse 5) des Moduls „Dreiländermuseum“ im Museum die Lernergebnisse vor ihren Eltern.

Jedes Kind stellte einen Teil des erlernten Wissens vor. Die erste Abteilung befasste sich mit dem Biotop „Wiese“ und dem Mäusebussard. Wie und wo lebt er, was frisst er? Ein ausgestopftes Anschauungsmodell stellte das Tier in Lebensgröße vor. Porträts von Feldhasen und Kaninchen sowie des Eichhörnchens schlossen sich an.

Nach der Natur ging es in die Heimatgeschichte. Wie lebten und arbeiteten die Menschen auf der Burg Rötteln? Wie wurde die Burg verteidigt, und wie lebten die Ritter im tiefen Mittelalter?

Letzte Station war die Schokoladenherstellung in Lörrach. Die Präsentation fing mit der Kakaobohne an und endete mit der Milka-Fabrik.

Jedes Kind erhielt eine Urkunde, die es als „Museumsführer“ auswies und einen Gutschein zum freien Eintritt mit der ganzen Familie in das Dreiländermuseum.

Der Präsentation waren zwölf Unterrichtseinheiten von je 90 Minuten vorangegangen. Die Wissensvermittlung hatte dabei die Museumspädagogin Verena Bek übernommen, die die Kinder auch während der Präsentation ermunterte.

„Man lernt nicht nur in der Schule, sondern auch im täglichen Leben“, sagte die Schulleiterin Sabine Stein im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Gemeinschaftsschule wird als Ganztagsschule geführt. „Ein Kind, das schon in der herkömmlichen Schule nach fünf Stunden Unterricht Konzentrationsschwierigkeiten hat, kann erst recht keine acht Stunden Unterricht verkraften“, präzisierte Stein ihre Ausführungen. Um den Unterricht aufzulockern und neue Wege zu beschreiten, finden wöchentlich die wechselnden Modulgruppen statt. Modulpartner sind neben dem Dreiländermuseum das Phaenovum, der Leseclub, die Bläserklasse, Video, Breakdance, Drum Circle, Outdoor, Tempus Fugit und das Modul Lesen-Spielen-Präsentieren.

In der Lerngruppe 5 der Albert-Schweitzer-Schule werden derzeit 50 Kinder in zwei Gruppen unterrichtet. Bei der Zusammenstellung der Modulgruppen werden die Kinder aus beiden Lerngruppen gemischt, um neue Beziehungen aufzubauen und die soziale Kompetenz zu stärken.

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