Lörrach Vergangenheit bewahren

Die Oberbadische
Das Foto zeigt (v.l.) Edith Sitzmann, Uwe Gimpel, Michael Wilke und Michael Hörrmann während der gestrigen Besichtigung von Burg Rötteln. Foto: Guido Neidinger Foto: Die Oberbadische

Besuch: Finanzministerin Edith Sitzmann zu Besuch auf Rötteln / Das Land investiert

Von Guido Neidinger

Auf ihrer Besichtigungsreise durch staatliche Schlösser und Gärten machte Landes-Finanzministerin Edith Sitzmann gestern auf Burg Rötteln Station.

Lörrach. Mit 50 000 Besuchern jährlich ist die Burg Rötteln ein herausragendes Monument in der Region mit einer langen touristischen Tradition. Welche Aufgabe dem Land bei solchen Kulturliegenschaften zukommt, machte die Ministerin bei ihrem mehrstündigen Aufenthalt vor zahlreichen Teilnehmern auf Rötteln deutlich: „Die Burgen, Schlösser und Klöster des Landes machen Geschichte lebendig. Auch künftig sollen möglichst viele Besucherinnen und Besucher in die Zeit unserer Vorfahren eintauchen können.“

Neben den hohen finanziellen Aufwendungen des Landes für den Erhalt von Burg Rötteln sorgt seit 90 Jahren der Röttelnbund für die Instandhaltung der Burgruine. 6000 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit leisten engagierte Mitglieder dafür jährlich. „Insgesamt 332 000 Stunden sind seit 1926 zusammengekommen“, rechnete Vorsitzender Uwe Gimpel der Ministerin vor. Diese lobte den Röttelnbund als „Musterbeispiel für bürgerschaftliches Engagement im Land.“ Auch Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs, würdigte diese ehrenamtliche Arbeit: „Ohne den Röttelnbund würde die Anlage heute nicht so gut dastehen.“

„Die vielen strahlenden Gesichter der großen und kleinen Besucher sind der Lohn unserer Arbeit“, betonte Gimpel während des informativen Rundgangs. So erfuhr die Ministerin unter anderem, dass die Landschreiberei 1985 neu aufgebaut wurde. Hier ist das Burgmuseum ebenso untergebracht wie die Knechtstube, in der jährlich bis zu 80 Paare getraut werden.

Viel Positives auf Rötteln haben laut Gimpel auch die Burgfestspiele bewirkt, die seit 50 Jahren auf dem Areal von Juni bis August anspruchsvolles und unterhaltsames Freiluft-Theater anbieten – bis zu 16 Aufführungen wie Gilbert Rottmann, der Vorsitzende der Burgfestspiele ausführte.

Den Festspielen mit ihren tausenden von Besuchern ist es laut Gimpel zu verdanken, dass bereits in den 60er Jahren die Zufahrtsstraße asphaltiert, ein großer Parkplatz gebaut und die Kanalisation verbessert wurde.

Immer wieder muss kräftig in den 300 Meter langen historischen Komplex investiert werden. Nach den Worten von Michael Hörrmann flossen allein zwischen 2011 und 2016 etwa 340 000 Euro an Landesmitteln in den Erhalt von Burg Rötteln. Nächstes Projekt ist die Sanierung der Verbindungsbrücke zwischen Ober- und Unterburg mit Kosten in Höhe von 40 000 Euro. Doch das ist nicht alles. So erfuhr der Landtagsabgeordnete Josha Frey (Grüne) auf eine Anfrage, dass das Land in den nächsten Jahren mehr als 300 000 Euro in die Burganlage stecken wolle. „Das ist erfreulich“, so Frey.

Wert legt die Finanzministerin darauf, dass „der bauliche Zustand unserer Kulturanlagen gut bleibt“. Das gilt auch für die Stadt Lörrach. Während die Oberburg dem Land gehört, ist die Stadt laut Bürgermeister Michael Wilke Eigentümerin der Unterburg samt Gastronomie.

Laut Wilke gibt es deshalb immer wieder Schnittstellen mit dem Land, aber insgesamt funktioniere die Zusammenarbeit gut. Die Stadt investiert pro Jahr gut 30 000 Euro in die Unterhaltung der Unterburg.

Der Bürgermeister verhehlte nicht, dass die Stadt stolz auf ihr Wahrzeichen ist, das mit den Burgfestspielen, dem Röttelnbund, einer sehr guten Gastronomie und der Veranstaltung „Jazz auf der Burg“ sehr lebendig sei.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading