In der Shisha-Bar an der Belchenstraße hat sich am Mittwochabend ein Kohlenmonoxid-Unfall ereignet (wir berichteten bereits). Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort und evakuierten die Bar sowie die darüber liegenden Wohnungen. Eine 19-Jährige erlitt eine Kohlenmonoxid-Vergiftung, ist aber inzwischen außer Lebensgefahr. 14 weitere Personen wurden im Krankenhaus untersucht.

Von Kristoff Meller

Lörrach. Die junge Besucherin klagte zunächst über Schwindel und Unwohlsein und hatte daraufhin gegen 20 Uhr den Notarzt alarmiert. Dieser vermutete sofort eine Vergiftung durch das geruchlose Atemgift. Die Feuerwehr Lörrach, die mit fünf Fahrzeugen und 30 Mann im Einsatz war, konnte im Gebäude  einen erhöhten Kohlenmonoxidwert messen.

Die zahlreichen Einsatzkräfte kümmerten sich vor Ort um weitere Besucher und Anwohner. 14 Personen, darunter fünf Kinder, wurden laut Polizei vorsichtshalber in umliegenden Krankenhäusern untersucht, später aber wieder entlassen. Acht weitere Gäste verweigerten eine Untersuchung. „Wir können die Leute nicht dazu zwingen, wenn keine akute Gesundheitsbeschwerden vorliegen“, erklärte Polizeipressesprecher Dieter Troppmann gestern auf Anfrage.

Acht Besucher weigern sich gegen Untersuchung im Krankenhaus

Die 19-Jährige  war zunächst auf die Intensivstation gebracht worden, war aber bereits am Donnerstagmorgen außer Lebensgefahr und  konnte im Laufe des Tages zum Vorfall vernommen werden, so Troppmann. Nach Auskunft der Ärzte seien bei ihr keine Folgeschäden zu erwarten.  

Die Belchenstraße, auf der sich die zahlreichen Krankenwagen und Fahrzeuge der Feuerwehr stauten, wurde von der Polizei zwischen Mauer- und Eulerstraße vorübergehend voll gesperrt, während sich die Feuerwehr auf die Suche nach der Ursache machte.

Die Bewohner konnten nach Durchlüftung der Wohnungen noch in der Nacht wieder zurück. Die Bar wurde hingegen vorerst versiegelt. Spezialisten der Polizei Freiburg untersuchten am Donnerstagvormittag die Ursache für den Kohlenmonoxid-Austritt. Die höchsten Kohlenmonoxidwerte wurden laut Troppmann in einem Raum festgestellt, wo die Wasserpfeifen für das Rauchen vorbereitet werden.

Vorläufiger Verzicht  auf Wasserpfeifen, bis Ursache ermittelt ist

Das giftige Gas entsteht durch die Verbrennung der Kohle, mit der die arabischen Wasserpfeifen betrieben werden, weshalb eine gute Lüftung  in den Räumlichkeiten sehr wichtig ist. Denn Kohlenmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Erst im Januar waren in Bayern sechs Jugendliche gestorben, weil sie das Gas in einer Hütte unbemerkt eingeatmet hatten.

Die Lüftung in der Bar war jedoch „relativ neu“, wie ein Mitarbeiter gestern auf telefonische Anfrage erklärte. Dennoch funktionierte sie am Mittwoch wohl nicht einwandfrei: „Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen. Bis dahin werden wir auf die Wasserpfeifen verzichten – die Sicherheit unserer Kunden geht vor“, sagte der Mitarbeiter, der seinen Namen nicht nennen wollte.

„Erst wenn alle Lüftungen und sonstige mögliche Verursacher von den Fachleuten zu 100 Prozent  geprüft und freigegeben werden, nehmen wir den Shisha-Betrieb in Kürze wieder auf“, war auf der Facebook-Seite der Bar  zu lesen. Dort wurde zudem das Bedauern über den Vorfall ausgedrückt und der 19-Jährigen eine rasche Genesung gewünscht. Zur gestrigen Wiedereröffnung wurden außerdem alle Gäste des Vorabends auf ein kostenloses Getränk eingeladen.