Lörrach Viel mehr als nur Kaffeeklatsch

Die Oberbadische
Alexandra Sieber (l). und Pfarrerin Christine Gellrich Foto: Horst Donner Foto: Die Oberbadische

Jubiläum : Ökumenischer Seniorentreff St. Peter feiert am 24. Septeber sein 50-jähriges Bestehen

Der ökumenische Seniorentreff St. Peter besteht 50 Jahre. Mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Peter feiert er am Sonntag, 24. September, das goldene Jubiläum. Grund zum Feiern hat auch das Leitungsteam, das in der gegenwärtigen Besetzung 15 Jahre in der kirchlichen Seniorenarbeit tätig ist. Bei einem anschließenden Empfang im Gemeindehaus stehen Ansprachen und eine kurze Rückschau in Bildern auf dem Programm.

Lörrach (don). Den Anstoß zur Gründung der überkonfessionellen Gemeinschaft gaben die beiden Pfarrer Georg Gnirs (Markus-Pfarrei) und Wolfgang Schaft (St. Peter). „Die frohe Gemeinschaft soll Ihnen Kraft und Mut für den Alltag schenken, Brücken zu Nachbarn schlagen und die gegenseitige Hilfe fördern“, schrieben sie in ihrer Einladung zum ersten Treffen am 8. Mai 1967 im Matthias-Claudius-Haus in der Homburg-Siedlung.

Damals gab es unter den evangelischen und katholischen Christen erste ökumenische Gehversuche. „Aus heutiger Sicht ein mutiger Schritt“, urteilten die für die Seniorenarbeit an der Christuskirche verantwortliche Pfarrerin Christine Gellrich und die Sprecherin des Leitungsteams, Alexandra Sieber, von der Pfarrei St. Peter. Berührungsängste hätten überwunden werden müssen. Der Altenclub habe das Fundament ökumenischer Zusammenarbeit in den Lörracher Pfarreien gelegt.

Offensichtlich hatten die Initiatoren aber auch erkannt, wie sehr unter den älteren Menschen ein Bedürfnis zu gemeinschaftlichen Begegnungen und Aktivitäten bestand. Schon gleich zum ersten Treffen fanden sich zahlreiche Besucher ein. Die Frauen überwogen. Aber auch die Männer standen nicht abseits. Später fand man im Gemeindehaus St. Peter ein neues Domizil. Pfarrer Franz Kreutler und Pfarrer Gerhard Hof setzten die Arbeit fort. Aus dem Altenclub wurde der „ökumenische Seniorentreff St. Peter“.

Geblieben ist bis heute der Anspruch, älteren Menschen in der Nordstadt Gelegenheit zu Begegnungen, Gesprächen und Kontakten zu bieten. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sorgten sich um ein abwechslungsreiches Programm. „Die wöchentlichen Treffen sollten mehr sein als nur ein Kaffeeklatsch“, sagte Sieber. Das gut funktionierende Leitungsteam wolle Senioren zu mehr Lebensfreude und Lebensqualität verhelfen.

Nach dem Berufsleben fühlten sich die Menschen heute noch „jung“, seien unternehmungslustig, an vielem interessiert, selbstbewusst und im Vergleich zu früher gesünder. Die mobile Gesellschaft biete ihnen eins großes Angebot zur Gestaltung ihrer freien Zeit, skizzierten die beiden Gesprächspartnerinnen Veränderungen in der Seniorenarbeit. „Auf uns werden die Menschen erst im fortgeschrittenen Alter aufmerksam“, bedauerte Sieber.

Von einst 80 Besuchern in der Gründungszeit des Clubs könne man heute nur träumen. Man klage aber nicht darüber, sondern freue sich, dass zu den wöchentlich am Dienstag stattfindenden Treffen 30 bis 35 Senioren im Alter zwischen 75 und 90 Jahren den Weg in das Gemeindehaus fänden. Jederzeit willkommen seien neue, auch jüngere Besucher.

Seit dem Jahr 2002 hat sich das engagierte Leitungsteam personell nicht verändert. Pfarrerin Gellrich, Alexandra Sieber, Ruth Classen, Edith Dilger und Paula Hirschberger bereiten das Programm vor, sind auf der Suche nach neuen Themen und guten Referenten, organisieren die Zusammenkünfte, kümmern sich um Krankenbesuche, planen die beliebten Ausflüge und bemühen sich auch um die Kontakte zu den Pfarrgemeinden.

Als Seelsorgerin zählen für Pfarrerin Gellrich in einem kirchlichen Seniorentreff auch geistige Werte. Bei religiösen Vorträgen beleuchte man die Themen aus evangelischer und katholischer Sicht. Die Treffen beginnen immer mit einem Gottesdienst oder einer „Wortgottesfeier“. Eine ganz wichtige Rolle spiele das aus acht Mitarbeitern bestehende Küchenteam, das für Kaffee und Kuchen zuständig sei.

Sieber sieht in ihrer ehrenamtlichen Arbeit eine sinnvolle Aufgabe: „Es kommt doch viel zurück, wenn man spürt, wie froh die Senioren darüber sind, in unserem Treff Gemeinschaft erleben zu können.“ Ganz wichtig sei das Reden miteinander, aber auch das Zuhören. n  Den Festgottesdienst am Sonntag, 24. September, 11 Uhr, in St. Peter feiert der Seniorentreff zusammen mit Pfarrer Thorsten Becker, Pfarrer Franz Kreutler, Pfarrerin Christine Gellrich und Diakon Ralf Ochs. Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus gibt es kurze Ansprachen, Grußworte und eine etwa 15-minütige Rückschau in Bildern.

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