Kindertheatertreffen: Dreitägiges Treffen im Alten Wasserwerk endet heute
Ein Festival von Kindern für Kinder hat eine lebendige Tradition in Lörrach: Das Kindertheatertreffen bietet noch bis zum heutigen Dienstag eine Fülle an Theaterkunst, Anregungen, Spielangeboten und kulinarischer Versorgung.
Von Ursula König
Lörrach. Bei der Eröffnung am Sonntag waren die Schattenplätze auf dem Gelände des Alten Wasserwerks begehrt (wir berichteten). „100 lebendige Weisen“, das Motto des Treffens, griff der Kinderchor Lörrach buchstäblich auf. Mit Elan und Begeisterung erklangen Volkslieder aus aller Welt und modernere Stücke, die manchmal mit vollem Körpereinsatz umgesetzt werden. Die Mischung von zarten Weisen und humorvollen Interpretationen kommt im grünen Außenbereich gut an und stimmt auf die Profigruppe Cirque Cone aus Frankreich ein. Die konnte vor Jahren bereits, damals noch im Weidenpalst im Grütt, mit einer Mischung aus Akrobatik, Clownerie und Pantomime begeistern.
Das zählt überhaupt zu den Besonderheiten des diesjährigen Treffens: „Alle zwölf Gruppen standen bereits beim Kindertheatertreffen auf der Bühne und haben ihre Aufführungen auf diesen Anlass abgestimmt“, erklären Birgitt Kiefer und Birgit Vaith vom Alten Wasserwerk, die gemeinsam mit dem soziokulturellen Zentrum Nellie Nashorn, die dreitägige Veranstaltung organisiert hatten.
Und die soll Kindern die Möglichkeit bieten, sich auszudrücken, mit Sprache, Gestik, Gesang und vor allem durch Spiel. Denn, so zitieren die Veranstalter den italienischen Pädagogen Loris Malaguzzi: „Ein Kind hat hundert Sprachen, aber neunundneunzig werden ihm geraubt.“
Schultheater und freie Gruppen sind gut verteilt
Zum Treffen gehört auch ein Rahmenprogramm, das die kulinarische Versorgung und Spielangebote für Kinder gewährleistet. Die Veranstalter greifen auf bewährte Kooperationen zurück: Appetitliche Rauchschwaden aus dem kleinen Holzherd wehen über das Areal. Die Pestalozzi Schülerfirma hat nahe am Eingang zwei Versorgungsstände aufgestellt, um Pizza und Getränke anzubieten. Angehende Erzieherinnen der Fachschule für Sozialpädagogik an der Mathilde-Planck Schule bieten Spielangebote für Kinder an.
Doch die Bühne steht im Mittelpunkt des Geschehens. Hier wurde auf Vielfalt geachtet. Schultheater und freie Gruppen sind gut verteilt. Die Themen handeln vom Zaubern und Zirkus, davon anders sein zu wollen und von großen und kleinen Reisen. So erzählt der Zaubervogelchor der Grundschule Höllstein morgen von der Rattenplage des kleinen Ortes Höllstein, frei nach dem Märchen „der Rattenfänger von Hameln“.
Die Theater AG der Fridolinschule sucht „Das Geheimnis des Monatsplaneten“ und die inklusive Zirkusschule Herten lädt ein in die Welt von Charlie Chaplin.
Zum Theaterabschluss gibt es eine Koproduktion verschiedener Teams mit dem humorvollen Stück „Der Schäfer“, das bereits im Alten Wasserwerk aufgeführt wurde. Ganz am Ende dürfte dann die Breakdance Show des Lörracher Tanzwerks wieder für Spaß und akrobatische Dynamik sorgen.
