Es liest sich wie eine Bilderbuch-Erfolgsgeschichte: Zwei Lackierermeister gründen 2001 eine kleine Werkstatt, die innerhalb von 15 Jahren nach eigener Aussage zum „modernsten Lackier- und Karosseriebetrieb in der Region“ aufgestiegen ist und 31 Mitarbeiter beschäftigt. Von Markus Greiß Lörrach. Diese Entwicklung haben die Freien Wähler Lörrach (FW) zum Anlass genommen, um am Montagabend im Hauinger Lackierzentrum im Entenbad ihren „Wirtschaftsdialog“ zu führen. Ein Dutzend Interessierte folgten der Einladung des stellvertretender FW-Vorsitzenden Hans-Peter Pichlhöfer sowie der beiden Inhaber und Geschäftsführer des Lackierzentrums, Christian Lehmann und Tobias Neu. Diese führten ihre Gäste auf eine Reise durch die Unternehmensgeschichte: von der ursprünglichen kleinen Lackierhalle über den 2003 errichteten Spenglerei-Anbau bis hin zur hochmodernen Lackierhalle, die 2015 im ehemaligen Lager des Spielwarenhändlers Zumkeller ihren Betrieb aufgenommen hat. Seitdem verfügt das Unternehmen über den Platz, den es braucht. Tobias Neu ist „mit dem Standort sehr zufrieden“, betont er. Von hier aus lasse sich ein großes Einzugsgebiet bedienen, das von Bad Säckingen bis Freiburg reiche. In diesem Gebiet holt das Lackierzentrum Unfallfahrzeuge ab, richtet beschädigte Karosserien her und lackiert die betreffenden Teile in einer ihrer zwei neuen Spritzkabinen. 21 Ersatzfahrzeuge sorgen dafür, dass die Kunden während der Reparatur mobil bleiben. Alles bestens" Nicht ganz. Denn das Unternehmen hat Nachwuchssorgen, wie auf Rückfrage Pichlhöfers klar wird. In diesem Jahr konnten erstmals keine neuen Lehrlinge eingestellt werden. Die wenigen Bewerbungen, die eingingen, waren laut Neu zu schlecht. Seiner Meinung nach liegt das an einem generellen Imageproblems des Handwerks, das bei den Karosseriebauern besonders spürbar sei. Außerdem identifizierten sich Jugendliche nicht mehr so mit Autos wie früher, wie Christian Lehmann erklärte. Immerhin beschäftigt der Betrieb momentan noch drei Lehrlinge, die sich in den letzten Jahren für die duale Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule entschieden haben. Und mitunter fühlen sich auch Frauen angesprochen. Eine Lackiererin gibt es im Entenbad. Die Karosseriebauerin, die Lehmann und Neu ausgebildet haben, mussten sie aber mit Bedauern zu einem namhaften Autohersteller ziehen lassen.