Lörrach. Da die Gemeinde Tumringen ebenso wie Haagen mit Röttelnweiler, Hasenloch und Schloss Rötteln zum Kirchspiel Rötteln gehörte, wurden alle Taufen, Eheschließungen und Sterbefälle bis nach 1843 in gemeinsamen Tauf-, Ehe- und Sterbebüchern eingetragen, erläuterte Hahn. Auf Grund der Fülle angefallener Daten werde es zu Tumringen aber dennoch ein eigenes Ortsfamilienbuch geben. Der Plan sei, als nächstes Tumringen, dann Brombach und schließlich Lörrach zu veröffentlichen, verriet Stadtarchivar und Herausgeber Andreas Lauble. Er zeigte sich zuversichtlich, diese „gemeinsame Vision“ von Ortsfamilienbüchern für alle Lörracher Teilorte und die Kernstadt zeitnah verwirklichen zu können – auch wenn das Buch zur Stadt Lörrach wohl „noch eine Weile“ brauchen werde.
Zum aktuellen Band über Haagen erklärte Hahn weiterhin: „In den 337 Jahren von 1679 bis 1905 sind viele Familien nach Haagen gekommen und viele Familien wieder gegangen.“ Außerdem machte er auf ein weiteres, interessantes Detail aufmerksam: Bis zum Jahr 1937 waren die Bewohner einer Gemeinde nicht automatisch auch deren Bürger. Deshalb seien im Haagener Familienbuch von 1805 bis 1890 112 Familien eingetragen, obwohl die Bevölkerung mit dem Einzug der Industriebetriebe ab 1836 kontinuierlich wuchs (1838: 665 Personen; 1858: 956 Personen; 1905: 1300 Personen). Diese Entwicklung wiederum brachte „große Veränderungen im öffentlichen und privaten Leben des ehemals kleinen Dorfes“ mit sich. Fremde Familien kamen und gingen, Ehen zwischen Personen aus verschiedenen Gegenden und unterschiedlicher Konfessionen wurden in dem einst rein evangelischen Dorf zur Gewohnheit und die Zahl unehelicher Geburten nahm zu.