Lörrach Warten auf das Startsignal

Die Oberbadische
Das Dreiländermuseum benötigt dringend ein neues Depot für seine ebenso umfangreiche wie wertvolle Sammlung: Heinrich Benner, Inge Gula, Ute Lusche und Frank Hovenbitzer (v.l.) setzen sich dafür ein. Foto: Bernhard Konrad Foto: mek

Dreiländermuseum: Depot kaum noch zu nutzen  /  Bürgerstiftung würde neu bauen.

Seit Jahren schon sind die Rahmenbedingungen im Museumsdepot schwierig. Mittlerweile darf dort niemand mehr arbeiten, weil Brandschutzvorgaben nicht erfüllt werden. Die Bürgerstiftung ist bereit, 500 000 Euro aus dem Museumsfonds in den Bau eines neuen Sammlungsdepots zu investieren – indes wartet sie nach wie vor auf ein Signal der Stadt.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Die von der Verwaltung angemieteten Räumlichkeiten im ehemaligen Suchard-Gebäude in der Brombacher Straße drängen sich als dauerhaftes Domizil der Sammlung ohnehin nicht auf – so musste etwa vor einigen Jahren ein Asbest-Problem behoben werden. Nach einer Begehung des Regierungspräsidiums wurde klar, dass die Gebäudesubstanz nicht mehr mit den aktuellen Brandschutzvorgaben in Einklang zu bringen ist. Deshalb wurden die Arbeitsplätze und damit auch die Aufgaben von Depotleiter Arne Gentzsch zunächst ins Dreiländermuseum verlegt, lediglich einzelne Exponate dürfen noch punktuell entnommen werden. Und selbst das, so Inge Gula, Vorsitzende des Lörracher Museumsvereins beim gestrigen Pressegespräch, sei nach Aussagen von Baurechtsexperten eigentlich nicht mehr zulässig. Kurzum: Das Museum kann einen wichtigen Teil seiner Arbeit und Funktion derzeit kaum noch erfüllen.

Im Rathaus wird zwar betont, die Stadt bemühe sich um eine Lösung des Problems, allerdings war die Suche nach Grundstücken oder geeigneten Gebäuden bislang nicht erfolgreich.

Dabei, so Bürgerstiftungs-Vorsitzende Ute Lusche, würde diese der Stadt einen Neubau abnehmen. Die Stiftung würde als Bauherrin auftreten, eine halbe Million Euro des von ihr verwalteten Museumsfonds investieren und das Depot anschließend an die Stadt vermieten. Denkbar sei auch eine Variante mit einer kombinierten Gebäudenutzung für verschiedene Zwecke, sagten Lusche und ihr Stellvertreter Frank Hovenbitzer unisono. Gegebenenfalls würde die Stiftung Kredite aufnehmen, um das Projekt umzusetzen. Auch angesichts der Zinssituation ergibt der Ansatz Sinn.

Gula und der stellvertretende Vorsitzende des Museumsvereins, Heinrich Benner, betonten, es gehe sowohl um die Sicherung des wertvollen Bestandes, als auch um die Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs.

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit besteht in der langfristigen Sicherung der Sammlung. Hierbei unterstützt der Museumsverein den Museumsfonds der Lörracher Bürgerstiftung. Das Museum selbst beschreibt die Bedeutung seiner Sammlung, die derzeit auf gut 1300 Quadratmetern untergebracht ist, folgendermaßen: „Mit über 50 000 Objekten bewahrt das Dreiländermuseum die bedeutendste kultur-historische und trinationale Sammlung der Region zwischen Breisgau und Bodensee. Nur etwa fünf Prozent sind in der Dauerausstellung ausgestellt, der Rest wird im Depot gelagert und betreut.“

„Eigentlich sollte man meinen, dass der Stadt nichts besseres passieren kann“, sagte Hovenbitzer. Gleichzeitig vermittle die Verwaltung nicht den Eindruck, in dieser Frage unbedingt eine Lösung herbeiführen zu wollen, sagte Lusche.

Nun hoffen alle Beteiligten auf ein Signal der Stadt – denn: „Wir stehen in den Startlöchern.“

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