Lörrach Wechsel an Fraktionsspitze

Die Oberbadische
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CDU: Ulrich Lusche löst Petra Höfler ab / Doris Jaenisch scheidet aus

Wechsel an der Spitze der Lörracher CDU-Gemeinderatsfraktion. Petra Höfler gibt den Fraktionsvorsitz auf eigenen Wunsch zum 1. Dezember an Ulrich Lusche ab. Die Fraktion unterstützt diesen Weg einstimmig.

Lörrach. Der Wandel vollzieht sich in allseitigem Einvernehmen. Beim ehemaligen Landtagsabgeordneten Lusche hatte es zuletzt Überlegungen gegeben, neue berufliche Aufgaben in Stuttgart zu übernehmen, indes habe er gemeinsam mit seiner Frau entschieden: „Wir sehen unsere Zukunft in Lörrach.“

Petra Höfler hatte den Fraktionsvorsitz im Oktober 2013 von Ulrich Heuer übernommen: „Ich habe das gern gemacht“, sagte sie gestern während einer Pressekonferenz im Rathaus – obgleich ihr Bedürfnis nach Harmonie im Miteinander nicht immer ohne weiteres mit dieser Funktion in Einklang zu bringen war. Als langjährige ehemalige Marktmeisterin der großen Kreisstadt kennt Höfler auch das Innenleben der Verwaltung vergleichsweise gut, dementsprechend habe sie „die Rathäusler“ immer wieder mal in Schutz genommen. Sie sei nach wie vor vom Engagement der Rathaus-Mitarbeiter überzeugt, indes sei die Belegschaft „personell am Anschlag“. Gleichzeitig habe sie seit ihrem Einzug in den Rat die Arbeit der Stadträte besser kennen, schätzen und achten gelernt: „Die Vielzahl der Themen und der Aufwand sind enorm – es ist viel mehr, als die meisten Bürger denken.“

Lusche dankte Höfler für ihre Bereitschaft, sich kommunalpolitisch für die Christdemokraten einzubringen und sich damit mitunter zwangsläufig Kritik auszusetzen.

Nachdem Lusche, der über zwei Legislaturperioden im Landtag saß, im Frühjahr sein Mandat verloren hatte, habe er zwischenzeitlich über einen „Einschnitt“ nachgedacht. Letztlich habe er sich aber entschieden, sein kommunalpolitisches Engagement in Lörrach aufrecht zu erhalten. Lusche arbeitet als Rechtsanwalt in einer Lörracher Kanzlei.

Über das Angebot von Petra Höfler und der Fraktion, seine Kenntnisse künftig als Fraktionsvorsitzender „optimal einsetzen zu können“, habe er sich gefreut. Er sei ein Mannschaftsspieler betonte Lusche, indes werde er auch Herausforderungen und Problemlagen deutlich benennen: „Die nächsten Jahre werden nicht nur vergnügungssteuerpflichtig“, sagte er angesichts anstehender Projekte wie Baugebiets- und Schulentwicklung, Hallenbau und etlichem mehr – bei gleichzeitigem Spardruck.

Dabei sei ihm ein intaktes Verhältnis zu den anderen Fraktionen im Gemeinderat wichtig. Er schätze es, dass gerade in der Kommunalpolitik Sachentscheidungen oftmals im fraktionsübergreifenden Konsens gefunden werden könnten.

Mit Blick auf die Verzögerungen bei den Planungen für die Sporthalle in Brombach sagte der designierte Fraktionsvorsitzende, der Bau dieser „Lörracher Sporthalle in Brombach“ genieße „hohe Priorität“ für die CDU. Die Fraktion stehe dennoch zum vorläufigen Stopp des Projekts: Angesichts einer Kostenentwicklung von zunächst gut sechs Millionen Euro auf rund 8,5 Millionen – mit einer Unsicherheit von plus/minus 30 Prozent – sei es wichtig, zunerst das weitere Vorgehen zu erörtern. Ein zeitnaher Hallenbau werde von der CDU befürwortet, aber die Finanzierung müsse auf sicheren Füßen stehen.

Lusche erneuerte seine Anregung, angesichts der Dringlichkeit und Bedeutung etlicher Aufgaben der Kommune bei vergleichsweise knappen personellen Ressourcen in der Verwaltung, auch „Dritte“ mit planerischen Aufgaben zu beauftragen.

Bekannt gegeben wurde zudem ein weiterer Wechsel in der Fraktion: Stadträtin Doris Jaenisch werde aus beruflichen Gründen zum Jahreswechsel sowohl aus dem Gemeinderat als auch aus dem Ortschaftsrat Brombach ausscheiden. Sie ist neuerdings Konrektorin am Meret-Oppenheim-Schulzentrum in Steinen. Im Gemeinderat soll Yvonne Sommer, von Beruf Rechtsanwältin, für Jaenisch nachrücken. Das Gremium muss dem Wechsel noch zustimmen.

Lusche und Höfler bedauerten das Ausscheiden der erfahrenen Stadträtin ebenso wie Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog (Freie Wähler): „Das ist ein großer Verlust. Dennoch kann ich den Schritt verstehen.“ In Brombach muss damit im kommenden Jahr auch eine der beiden stellvertretenden Ortsvorsteher-Positionen neu besetzt werden.

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