Nach den offiziellen Regelungen des Wettbewerbs dürfte nur noch ein Kreissieger ermittelt werden, und die Förderschulen wären von der Teilnahme am Kreisentscheid ausgeschlossen. Für sie wird ein eigener Wettbewerb in Rottweil durchgeführt. Die Lörracher Veranstalter, die Buchhandlung Lutz, Schulrat Frank Heinrich und die Stadtbibliothek, richten den Wettbewerb jedoch nach eigenständigem Konzept aus. Daher sind in diesem Jahr auch die Förderschüler wieder mit dabei, und neben einem Sieger aus der Gruppe der Realschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien wird auch aus der Gruppe der Werkrealschulen ein Kreissieger ermittelt. Alle Teilnehmer erhalten Urkunden, Buchpreise und einen Bücherscheck. Die beiden Kreissieger werden von der Buchhandlung zur Buchmesse nach Frankfurt eingeladen.
Insbesondere die Abspaltung des Vorlesewettbewerbs für Förderschulen hat bei den Lörracher Veranstaltern und bei den Förderschulen im Landkreis heftige Proteste beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels und auf politischer Ebene ausgelöst, schreiben die Veranstalter in einer Mitteilung. Sowohl der Bundestagsabgeordnete Armin Schuster als auch Hubert Hüppe, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, haben sich gegen die Regelungen auf Bundesebene verwahrt. Die Lörracher Veranstaltung sei bundesweit die einzige, bei welcher die Ziele der Inklusion umgesetzt werden. Vier Förderschulen – so viele wie noch nie – haben sich zur Teilnahme angemeldet.