Lörrach Wer lebt im Wald?

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Forstwirtschaft: Managementplan für Schutzgebiet „Dinkelberg und Röttler Wald“

Die Erhaltung der biologischen Vielfalt wird unter anderem über „Natura 2000“, ein europaweites Schutzgebietsnetz, in die Praxis umgesetzt. Für das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Dinkelberg und Röttler Wald“ wird derzeit ein Managementplan erstellt, in dem Maßnahmen für die Sicherung, Optimierung, Wiederherstellung und Vernetzung der bedrohten Arten empfohlen werden.

Lörrach. Hierzu kartieren ab sofort die Experten der Planungsgruppe „IFÖ & WWL“, die im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg den Managementplan erarbeiten, die Lebensräume und Arten im Gebiet, wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte.

Im Rahmen dieser Kartierungen werden die Grundstücke im Natura 2000-Gebiet durch die Gutachter betreten. Das Betreten von Privatgrundstücken zu diesem Zweck ist gesetzlich zulässig, wobei die Kartierer auf die landwirtschaftliche und jagdliche Nutzung der Flächen Rücksicht nehmen. Auf Lörracher Gemarkung gehören Flächen nördlich und östlich des Salzert sowie in Hauingen zum Schutzgebiet.

Bedeutsames Refugium für bedrohte Arten

Das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Dinkelberg und Röttler Wald“ hat eine Gesamtgröße von 4658 Hektar und erstreckt sich in zahlreichen Teilgebieten entlang des Laufes der Kleinen Wiese im Norden bis nach Rheinfelden im Süden und von Kandern im Westen bis nach Wehr im Osten. In den Landkreisen Lörrach und Waldshut gelegen, hat das strukturreiche Gebiet Anteil an drei verschiedenen Naturräumen vom Schwarzwald über das Oberrheinische Tiefland hin zum Hochrhein.

Mit etwa 83 Prozent spielen Waldbestände die zentrale Rolle im FFH-Gebiet. Prägend sind dabei insbesondere die Lebensraumtypen Hainsimsen-Buchenwälder und Waldmeister-Buchenwälder. Besonders wertvoll sind die zum Teil noch vorhandenen Altholzbestände, die ein bedeutsames Refugium für bedrohte Arten darstellen.

Das Mosaik aus Kulturlandschaft und naturnahen Buchenwäldern bietet hervorragende Bedingungen für verschiedene Fledermausarten. Das Große Mausohr und insbesondere die Bechsteinfledermaus profitieren von den zum Teil noch vorhandenen galerieartigen Buchenwäldern als Jagdhabitat. Sie nutzen zudem den höhlenreichen Altbaumbestand als Wochenstuben und verbringen in den im Gebiet zahlreich auftretenden Höhlen den Winter.

Weitere Informationen zum Gebiet und zum Verfahren auf den Internetseiten des Regierungspräsidiums Freiburg www.rp-freiburg.de, Abteilung 5, Referat 56, Natura 2000).

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