Lörrach Werk I und Podium waren hip

Die Oberbadische

Mein Stetten – Folge 15: Karsten Kleine lebt, arbeitet und engagiert sich in Stetten

„Karsten, Du bist ein echter Stettemer“, sagte erst kürzlich ein Bekannter zu mir. „Du lebst mit Deiner Familie in Stetten, Du arbeitest im schönsten Gebäude in Stetten – dem Stettener Schlössle – und engagierst Dich auch noch ehrenamtlich in Stetten.“ Nachdem er dies so aufgezählt hatte, wurde mir bewusst: im Jubiläums-Jahr bin auch ich ein echter Stettemer. Aufgewachsen bin ich in Hägelberg, mit herrlichem Blick von oben herab auf Lörrach und Stetten. Lörrach war in meiner Jugend für uns Wiesentäler ein Ort mit wohlklingendem Namen wie Werk I und dem Podium. Hätte es damals das Wort „hip“ schon gegeben, diese Orte waren für uns definitiv sehr „hip“.

Mein Abitur habe ich 1993 in Lörrach am Wirtschaftsgymnasium abgelegt und wollte, wie viele junge Menschen, zum Studium möglichst weit weg. Bis nach Heidelberg bin ich gekommen. In der Stadt am Necker habe ich 1995 mein Studium der Germanistik und Amerikanistik begonnen – zwei Stipendien führten mich im Rahmen meines Studiums an die West Virginia University. In den USA schloss ich dann auch 1999 mein Studium ab.

Manche Dinge sieht man bekanntlich erst aus der Distanz besser. So merkte ich während meiner Zeit im Ausland, in welch privilegierter Gegend ich aufgewachsen bin: ein äußerst reichhaltiges Kulturangebot, attraktive Arbeitgeber, eine prosperierende Wirtschaft, die schöne Landschaft und die freundlichen Menschen zeichnen unsere Region aus.

Nach meinem Studium wollte ich dann auch gerne zurück in die Region und hatte großes Glück, im Burghof Lörrach einen interessanten Job zu finden. Sechs Jahre war ich für die Öffentlichkeitsarbeit und das Sponsoring des Festivals und des Burghofs zuständig und konnte so einen kleinen Beitrag zu dem äußerst attraktiven Kulturangebot in der Region leisten. Fasziniert hat mich dabei immer wieder, wie stolz viele Lörracher (und natürlich auch Stettener) auf ihr STIMMEN-Festival sind.

Wie sehr sie sich mit STIMMEN identifizieren und dafür begeistern, dass die Größen des Rock- und Pop-Business wie selbstverständlich auf den Marktplatz, in das Wohnzimmer von Lörrach, kommen. Das Herz des Festivals schlägt für viele, mit den Konzerten im Rosenfelspark, in Stetten.

Zur Zeit arbeite ich im schönsten Gebäude von Stetten – dem Stettemer Schlössle. Die Verpackungsdesign-Agentur Glanzmann Schöne betreut aus Stetten heraus mit 14 Mitarbeitenden Unternehmen und deren Marken in der Schweiz, Deutschland und Frankreich. Im Schlössle erleben wir immer wieder wie begeistert unsere Kunden auf das Kleinod mit den Schwarz-gelben Fensterläden reagieren. Wir als Agentur profitieren von den kurzen Wegen im Ortskern, dem freundlichen Umfeld und den vielen Geschichten, die sich um das prominente Gebäude ranken.

Mein ehrenamtliches Engagement, als Vorstand der Bürgerstiftung Lörrach, ist ebenfalls in Stetten beheimatet. Die Stiftung hat ihr Büro in Stetten und besitzt mit dem Alten Rathaus eine besonders geschichtsträchtige und schöne Immobilie. Dank des vielfältigen und großen Engagements vieler Stettemer Bürger erstrahlt das Gebäude heute wieder in altem Glanz. Als Bürgerstiftung Lörrach können wir auch immer wieder Projekte in Stetten ermöglichen, so war ich vor einigen Tagen bei einer Projekt-Präsentation an der Fridolinschule. Im Rahmen eines Umweltschutz-Projekts haben Schüler Neues über Tiere und das Leben an und in der Wiese erfahren – das Projekt wurde aus Mitteln der Stiftung finanziert. Der öffentliche Bücherschrank ist, dank des Engagements der Bürgerstiftung, eine Bereicherung für den Ortskern und wird, wie ich immer wieder beobachten kann, kräftig genutzt.

Seit fast zwei Jahren lebe ich nun auch mit meiner Familie in der Nähe des Rosenfelsparks in Stetten, einer Gegend mit einer besonderen Lebensqualität. Meine Kinder können zu Fuß in die Schule gehen, im Laden um die Ecke Besorgungen erledigen und mit ihren Freunden auf der Straße spielen – außer ein Anwohner braust mit seinem Porsche durch unsere Straße – jedoch auch denen gibt Stetten eine Heimat.

Meine Kinder werden zu echten Stettemern heranwachsen, und nicht nur wie ich, zum Jubiläum ein echter Stettemer sein.

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