Lörrach Wieder Profil und Gesicht bekommen

Die Oberbadische
Der neu gewählte Vorstand (v. l.): Tilman Otter, Hans Kaufmann, Cornelia Kneser, Philipp Bachmann, Daniel Friedrich, Geschäftsführer Patrick Dengl und Stephan Berg (es fehlt Stephan Färber) Foto: Dorothea Gebauer Foto: Die Oberbadische

Mitgliederversammlung: Neuer Geschäftsführer, neue Vorstände – das Nellie Nashorn startet durch

Von Dorothea Gebauer

Lörrach. Da war Zug drin. Und Freude darüber, dass nach zwei Jahren großer Veränderungen der Blick nach vorne wieder gelingt. In der Mitgliederversammlung der „Freunde des Nellie Nashorn“ wurde am Montag der Vorsitzende samt Stellvertretern gewählt sowie der neue Geschäftsführer Patrick Dengl vorgestellt.

Rückblick

Es sei „wahnsinnig viel passiert“, sagte der bisherige Vorsitzende Philipp Schliesser in seinem Jahresbericht, in dem transparent und authentisch von Umstrukturierungen die Rede war. Viel Kommunikation sei nötig gewesen und die Auseinandersetzung mit Rechtsfragen habe Kraft gekostet.

Dadurch, dass man eine gGmbH gegründet hat, musste der Zahlungsverkehr geregelt werden. „Täglich stundenlange Telefonate,“ erinnerte sich Schliesser und dankte dabei Philipp Bachmann für seine Finanzarbeit. Doch es hat sich gelohnt: „Es wird das erste Jahr sein, in dem wir tilgen werden,“ sagte Bachmann.

Personelle Wechsel

Zudem mussten personell schmerzhafte Prozesse gestaltet werden. „Wir haben nun die Stabilität erreicht, die wir vor einem Dreivierteljahr erreicht haben wollten,“ resümierte der ausscheidende Vorsitzende.

Schliesser tritt zurück, weil er sich als Kreisvorsitzender der SPD fokussieren möchte. Statt seiner übernimmt Bachmann das Ruder. Stephan Berg und Daniel Friedrich wurden wie Bachmann einstimmig in ihr Stellvertreteramt berufen. Das Amt des Kassenwarts übernehmen Angelika Bauer und Boris Pasek.

Neuer Geschäftsführer

„Das Profil des Nellie, das bestimmen wir. Es ist ein ganz besonderes Haus“, sagte Geschäftsführer Patrick Dengl. Er will integrieren, will „Kontinuität in die Diskussion reinbekommen“ und eine neue Generation nachziehen. „Wir, die wir hier sind, sind mit dem Nellie mitgewachsen, da ist keiner unter 30 Jahre alt.“ Der Verein zählt indes 140 Mitglieder.

Ohne dem „Jugendwahn“ verfallen zu wollen, sei ihm wichtig, junge Leute ins Boot zu holen. Dengl hat sich ein paar Wochen erbeten, das Nellie kennenzulernen, bis er nun endgültig entschied, mit Frau und Kindern nach Lörrach zu ziehen. Er hat Kulturhäuser in Heidelberg und zuletzt in Potsdam geleitet. Nun möchte er wieder nach Süddeutschland zurück. „Wenn es so weiter geht, wie die letzten vier Wochen, dann freue ich mich.“

Controller und Personaler

Warum ist die Wahl auf Dengl gefallen? Beisitzer Tilmann Otter erklärte, dass es dem Vorstand wichtig war, jemanden zu finden, der es als Kulturmensch „nicht nur schlimm findet“, auch mit Finanzen zu tun zu haben. Dengl ist künstlerischer Leiter und Controller in einem. Auch soll er laut Otter Personalführungsaufgaben übernehmen.

Sponsoren wie die Sparkasse oder die Stadt haben sich ins Zeug gelegt, damit die kränkelnde „Tante Nellie“ wieder lebendig werden konnte. Dass sie das tut und die Investitionen von Wert sind, bekundete auch Lars Frick, Fachbereichsleiter Kultur. Lörrach habe das Vertrauen ins Nellie zurückgewonnen.

„Nellies Sommer“

Vom 15. bis 21. Juli feiert sich das Nashorn bei „Nellies Sommer“ im Hof mit Open-Air-Kneipenquiz, Guerilla-Grillen und Konzerten unter freiem Himmel. Das Restaurant ist im Juli geöffnet und pausiert im August. Das Kulturprogramm beginnt wieder am 15. September.   www.nellie-nashorn.de

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