Lörrach „Wir bauen eine Kopie des Burghofs“

Die Oberbadische
Mark Searle, zuständig für Technik und Produktion weiß aus langjähriger Erfahrung, dass im Vorfeld eines Konzerts viele Details zu berücksichtigen sind. Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Mark Searle koordiniert Produktion und Technik im Burghof und ab Donnerstag auch beim Stimmenfestival

Von Ursula König

Lörrach. Einige Künstler mit Kultstatus wie Bob Dylan oder Patty Smith werden zum diesjährigen Stimmenfestival, das am Donnerstag beginnt, erwartet. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass viele Vorbereitungen zu treffen sind, damit Akustik und Lichttechnik stimmen und die Auftritte reibungslos verlaufen. Beim Leiter der Produktion und Technik des Burghofs, Mark Searle, laufen viele der Fäden zusammen.

Das dreiwöchige Festival mit Konzerten an verschiedenen Orten im Dreiländereck stellt für das Team eine Herausforderung dar: „Wir müssen aus dem Nichts eine Kopie des Burghofs bauen“, erklärt Searle. Das bedeutet im Detail, eine Infrastruktur für Besucher entwickeln, das Gelände abstecken sowie eine Bühne bauen lassen – vom antiken Amphitheater bis zum Marktplatz. „Für jeden Ort werden unterschiedliche Bühnenanlagen benötigt.“

Dabei gilt es, viele Sicherheitsanforderungen zu berücksichtigen. Die Größe der Marktplatz-Bühne überrasche viele Künstler, insbesondere die „intime Atmosphäre“. Gemeint ist die Nähe nicht nur zum Publikum, sondern auch zu Anwohnern, die selbst den „privaten“ Moment vor dem Gang auf die Bühne hautnah miterleben können.

Seit 30 Jahren arbeitet Searle als Techniker; zur Eröffnung des Burghofs zog er nach Lörrach und gehört seither zum Team. Er hat viele „Superstars“ erlebt und fasst seine Erfahrungen so zusammen: „Im Grunde sind es Menschen wie du und ich – nur besser bezahlt.“

Manche Künstler, so erzählt Searle, machen den Soundcheck am liebsten ohne Publikumsnähe, weil sie sich davor scheuen, nicht perfekt zu sein. Künstler der „old school“, wie Leonard Cohen blieben hierbei gelassen. Gelassenheit scheint wohl auch ein Stichwort für die Menschen in Lörrach zu sein. Da gibt es keine große Aufregung vor den gastronomischen Betrieben auf dem Alten Markt, wenn so mancher Star die Proben kurzerhand unterbricht, und sich in der Öffentlichkeit einen Kaffee genehmigt.

Als „angenehme Bodenständigkeit“, fasst Searle dies zusammen. Er blickt auf viele „nette menschliche Erlebnisse“ mit Künstlern zurück. Allerdings schließt dies für ihn und seine Mitarbeiter nicht aus, im Vorfeld großer Konzerte auf einige Überraschungen gefasst zu sein. Was Essenswünsche und Unterbringung betrifft, bringen manche Künstler recht individuelle Vorstellungen mit.

Klappt etwas nicht, was auf der Wunschliste steht, dann wird im besten Fall lächelnd darüber hinweggegangen: „Kein Problem!“ Zudem, so Searle, bekomme man ein gutes Gefühl dafür, ob ein Wunsch notwendig oder extravagant sei. Und wie erlebt der Techniker die unterschiedlichen Auftritte? Ob jemand eigene Texte interpretiere oder von anderen verfasste Songs zum besten gibt, mache einen deutlichen Unterschied.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading