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Die Oberbadische
Bei früheren Reformationsjubiläen wurde auf nationale und konfessionelle Abgrenzung Wert gelegt – das Jahr 2017 soll sich durch Offenheit auszeichnen. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Reformationsjubiläum: Evangelischer Kirchenbezirk feiert facettenreich / Große Ausstellung

Im Oktober 1517 hat Martin Luther der Überlieferung nach an der Schlosskirche zu Wittenberg seine 95 Thesen angeschlagen und damit den Weg zur Reformation geebnet. Im international gefeierten Jubiläumsjahr lädt der Kirchenbezirk Markgräflerland alle Bürger zu einem facettenreichen Veranstaltungsreigen ein. Einen Schwerpunkt bildet die Ausstellung „Reformation am Oberrhein – der große Umbruch vor 500 Jahren“ im Dreiländermuseum.

Lörrach (bk). Während bei früheren Reformationsjubiläen auf nationale und konfessionelle Abgrenzung Wert gelegt wurde, soll sich das Jahr 2017 unter anderem durch die Offenheit des Miteinanders auszeichnen. „Dieses Jubiläum ist wie eine ausgestreckte Hand“, sagte Markus Moehring, Leiter des Dreiländermuseums, gestern angesichts der zahlreichen Offerten und einer Ausstellung, die unabhängig von Konfessionen und Glaubensrichtungen möglichst viele Bürger in der Regio ansprechen soll.

Auch Dekanin Bärbel Schäfer lädt die Menschen ein, gemeinsam „zu feiern, zu lernen und zu reden“. Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass „mühsam errungene westliche und damit auch evangelisch-aufgeklärte Werte wie Toleranz, Empathie und Solidarität von mehreren Seiten angegriffen werden. Sie sind nicht mehr selbstverständlich und müssen erhalten oder neu errungen werden.“ Das Jahr 2017 werfe auch die Frage auf, „wo Reformation heute vonnöten ist“, so die Dekanin in ihrem Grußwort auf dem Flyer, der die vielen Veranstaltungen rund ums Jubiläum auflistet.

Vorträge, Konzerte, Predigtreihen, Exkursionen, ein kulinarischer Abend und etliches mehr sollen die Feierlichkeiten im Kirchenbezirk mit Geist und Leben erfüllen. Die Federführung für dieses Rahmenprogramm hat Martin Abraham, Kontor für Glaube, Kultur und Wissenschaft, Schloss Beuggen.

Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt von Kirchenbezirk und Dreiländermuseum. Sie wird inhaltlich von Peter Kunze, promovierter Historiker und ehemaliger Direktor des Lörracher Hebel-Gymnasiums, erarbeitet (wir berichten noch ausführlich). Sie geht der Frage nach, welche Bedeutung dieses historische Datum für die Region am Oberrhein hatte, die erst eine Generation nach Luthers Thesenanschlag – nämlich im Jahr 1556 – zum neuen Glauben überging.

Für Schulklassen bereitet eine Gruppe von Lehrern um Schuldekan Ralph Hochschild didaktisches Material für den Besuch der Schau vor. Gestaltet wird die Ausstellung von Aurea Hardt, die Vernissage findet am 6. Oktober statt.

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