Lörrach „Wir werden noch mehr Kante zeigen“

Die Oberbadische

Musik: Stimmen-Festival 2017 im Burghof eröffnet / Auftakt mit dem Thomas Quasthoff Quartett

Das 24. Stimmen-Festival ist gestern Abend im Burghof eröffnet worden. Zum Auftakt gastierte das Thomas Quasthoff Quartett in Lörrach.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. „Was eint uns? Was ist ’Stimmen’?“

Um diese Fragen entwickelte Festivalleiter und Burghof-Geschäftsführer Markus Muffler Gedanken zu Profil und Perspektiven des Festivals, das zu den bemerkenswertesten kulturellen Ereignissen der Region zählt.

Im Zentrum steht die Musik – und zwar ausschließlich die Musik. Muffler betont das immer wieder. Festzustellen ist das nicht zuletzt beim Eröffnungs-Apéro, der in vergleichsweise kleinerem Rahmen stattfindet, seit Muffler Regie führt.

„In Lörrach Zuhause, Regional verwurzelt, international bekannt“: So beschrieb Muffler das Gesangsereignis, das auch in diesem Jahr musikalisch und geografisch Grenzen überschreitet: Die „Petits Chanteurs de Strasbourg“ und der Kinderchor Lörrach werden ein gemeinsames Projekt präsentieren. Bei „Lure und 100 Stimmen“ arbeitet das Blasorchester mit dem elsässischen Chor „Chorilla“ und dem Kammerchor „Schöne Töne“ zusammen. Gastspiele im Théâtre La Coupole, Saint-Louis, im Riehener Wenkenpark und auf dem Domplatz in Arlesheim unterstreichen den facettenreichen Ansatz von „Stimmen“. Sie gruppieren sich mit weiteren Spielorten um die zentralen Säulen Burghof, Alter Markt und Rosenfelspark.

Ein Festival „mit hoher Qualität zu bezahlbaren Preisen anzubieten“ sei auch künftig sein Bestreben, sagte Muffler: „So lange ich diesen Traumjob mache.“

Mit Blick auf die Vorliebe der Badener für gutes Essen verglich er „Stimmen“ mit Slow Food – in Abgrenzung zu Fast Food, das ab und an auch ok. sei. Doch warb er – nun quasi als Chefkoch – dafür, auch beim Musikgenuss auf die Qualität der Zutaten zu achten und diese nicht als „Nebenprodukt“ zu konsumieren. Es liege in der Natur der Sache, dass damit die Notwendigkeit einer gewissen Beschäftigung, „einer gewissen Denkleistung“ einhergehe. Elitär, so Muffler entschieden, seien „Stimmen“ und der Burghof deshalb gewiss nicht.

Muffler sieht das Festival auf dem richtigen Weg: „Wir werden in Zukunft noch mehr Kante zeigen“, betonte er, um „Stimmen“ als Festival mit der höchsten Qualität in Südwestdeutschland zu etablieren. Er dankte der Stadt und den Sponsoren, die „Stimmen“ auf dem Weg zum 25-jährigen Bestehen im kommenden Jahr begleitet haben.

Oberbürgermeister Jörg Lutz eröffnete das Festival offiziell. Er lobte die Qualität des Programms ebenso wie die Vielfalt der Kooperationen. Lutz nahm einen Ball von Boris Becker auf, der als aktiver Spieler den Haupttennisplatz von Wimbledon als sein „Wohnzimmer“ bezeichnete. Dies gelte auch für die hiesigen Spielstätten, vor allem für den Rosenfelspark: Das Wohnzimmer für Musikfans. Dass Becker einigen Medienberichten zu Folge mittlerweile pleite ist, hat Lutz nicht erwähnt (ohnehin widerspricht Becker vehement).

Indes: Bei einem ehemaligen Banker als Festivalleiter ist das gottlob ohnehin nicht zu erwarten.

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