Lörrach Wohnprojekt geht in entscheidende Phase

Die Oberbadische
Der Vorstand des Spastikervereins (von links): Yvonne Kessler, Claudia Eisele, Vorsitzender Bernhard Klauser, Anni Gutauskas, Michael Dietl und Heika Dörflinger. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Die Oberbadische

Jahreshauptversammlung: Spastikerverein Kreis Lörrach tagt in Steinen

Kreis Lörrach (pink). „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Mit diesem Zitat des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann leitete der Vorsitzende des Spastikervereins Bernhard Klauser die Hauptversammlung ein. Er wies auf das neue „Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen“, kurz Bundesteilhabegesetz (BTHG), hin.

Der Gesetzgeber beschreibe das Gesetz als „eine der großen sozialpolitischen Reformen dieser Legislaturperiode“, mit dem mehr Möglichkeiten und mehr Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden sollen. Das in der ersten von vier Reformstufen in Kraft getretene Gesetz hat das Ziel, auch im Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention, eine zeitgemäßere Gestaltung mit besserer Nutzerorientierung und Zugänglichkeit sowie eine höhere Effizienz der Eingliederungshilfe zu erreichen. Klauser erläuterte dazu, dass Kritiker des Gesetzes dagegen bemängeln, dass der leistungsberechtigte Personenkreis eingeschränkt werden soll, die Bevormundung durch Behörden steigt, ein Sparzwang entsteht und sich der geplante Bürokratieabbau dergestalt nicht realisieren lasse. Er appellierte, im Sinne des Heinemann-Zitates, die realen Erfahrungen abzuwarten, Veränderungen entweder anzunehmen, oder sogar mitzubestimmen.

Für die kommenden Monate kündigte Klauser große Herausforderungen für den Verein an, da „die Konzeption für das geplante Wohnprojekt mit zehn bis 15 Wohneinheiten in Lörrach-Tumringen in die entscheidende Phase geht“.

Der Vorstand legte einen beindruckenden Tätigkeitsbericht vor, der den Teilnehmern in Schriftform ausgehändigt wurde. Schriftführerin Anni Gutauskas präsentierte daraus die wichtigsten Positionen. Demnach hatte der Verein zahlreiche gesellige, informative und unterstützende Angebote für seine Mitgliedsfamilien im Programm. Zehn Mitgliedertreffen, wie Kegelabende, Grillfest, Adventsbasteln und Adventsfeier, Informationsveranstaltung zum Thema Versicherung, Schwimmen im Hallenbad Maulburg sowie regelmäßige Stammtische der „leben+wohnen gGmbH“, deren Gesellschafter der Verein ist. Der Verein ist eine Selbsthilfeorganisation für Familien mit körperbehinderten Angehörigen und „wohnen“ ist das zentrale Thema. So beschäftigten die Aufgaben, geeignete Wohnformen für die Kinder/Angehörigen zu finden und Inklusion in der Schule, den Verein das ganze Jahr hindurch. Drei Verkaufsaktionen konnten neben den Mitgliedsbeiträgen und Spenden die finanzielle Basis des Vereins sicherstellen. Der Vorstand zeigte in der Öffentlichkeit Präsenz und nahm an zahlreichen Veranstaltungen, Sitzungen, Treffen und Versammlungen teil.

Für den Bereich der „Offenen Hilfen der leben+wohnen gGmbH“ berichtete Bereichsleiterin Anette Ritter-Schreitmüller über ein „gutes und arbeitsintensives Jahr“. Bei den „regelmäßigen Angeboten“ erwähnte sie den Aktivclub, das Kegeln, Spieleabende, die Singgruppe und den Computertreff sowie die Chill-Out-Disco, den Kochclub. Englisch-Kurse, Workshops (Gewaltprävention, Theater-, Kunst- und Radioprojekte), Aktionen und Ausflüge, Musical- und Konzertbesuche, oder Reisen.

Abschließend rundete Markus Steiger mit seinem Bericht zur Schwimmgruppe im Hallenbad Maulburg die „Berichtssaison“ ab.

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