Logistische Herausforderung
Das Riesen-Fest war eine enorme logistische Herausforderung für die Lörracher Stadtverwaltung. Trams der Basler Verkehrsbetriebe fuhren im Drei-Minuten-Tag zur Grenze in Riehen, erstmals nach dem Krieg verkehrte die Tram auf badischer Seite auch wieder bis zum Bahnhof Lörrach. Für Viele war der Hebeltag die erste Gelegenheit seit Jahren, sich wieder zu sehen. Schweizer Gäste brachten Geschenke für die Not leidende Bevölkerung im Markgräflerland. Auch die Bewohner des übrigen Landkreises benötigten damals Passierscheine, um nach Lörrach zu kommen und erhielten sie umfassend für den Hebeltag. Die Besatzungsbehörden genehmigten Tanz bis Mitternacht, damals noch eine ungewohnte Ausnahme. So wurde der Hebeltag 1947 zum ersten großen Fest nach dem Krieg und zu einem großen Tag der Begegnung auch über die Landesgrenze hinweg.
Weitere Informationen: www.hebelbund.de
Info
Hebelsonntag in Lörrach: Der Hebelsonntag findet am Sonntag, 7. Mai, statt. Er beginnt um 10 Uhr mit dem Hebel-Gottesdienst in der Lörracher Stadtkirche, die Predigt hält Basels Münsterpfarrerin Caroline Schröder Field. Um 11.15 Uhr folgt das Schatzkästlein im Hebelsaal des Dreiländermuseums. Es begrüßen Hebelbund-Präsident Volker Habermaier und Oberbürgermeister Jörg Lutz. Die Festrede hält Markus Moehring zum Thema „J.P.Hebel als Orientierung in schwerer Zeit. Zur Gründung des Hebelbunds vor 70 Jahren“. Höhepunkt ist die Verleihung des Hebeldankes an die Schweizer Künstlerin Bettina Eichin.
Der Autor
Markus Moehring wurde im Jahr 1958 in Lörrach geboren. Er studierte Geschichte, Volkskunde und Sprachwissenschaft in Freiburg und Hamburg. 1988 wurde er Leiter des Oberrheinischen Bädermuseums Bad Bellingen, seit 1991 ist Moehring erster hauptamtlicher Museumsleiter in Lörrach. Er ist Herausgeber der Schriftenreihe Lörracher Hefte, Mitherausgeber des Jahrbuchs Lörrach und Autor insbesondere zu regionalgeschichtlichen und museologischen Themen.