Trägt diese frühe Förderung später in der Schule Früchte?
Natürlich gibt es ganz unterschiedliche Begabungen, und der Schulweg ist lang. Aber: Wir bekommen positive Rückmeldungen von den Kooperationslehrerinnen. Man merke, dass mit den Kindern gearbeitet wurde.
Je früher und intensiver Kinder mit Migrationshintergrund gefördert werden, desto besser. Ziel ist es, diesen die gleichen Startchancen in der Schule zu ermöglichen, wie deutschsprachigen Kindern – die übrigens mitunter auch auf Sprachförderung angewiesen sind.
Wie ist die Bereitschaft der Eltern mit Migrationshintergrund, diese Bemühungen zu unterstützen?
Meine Erfahrungen sind tatsächlich durchweg positiv. Wenn die Angebote niedrigschwellig sind, ist die Teilnahmebereitschaft groß. Wenn es etwa darum geht, in verschiedenen Muttersprachen vorzulesen, melden sich immer Eltern, die in die Kindergärten kommen, um das zu tun. Gemeinsam vorlesen, gemeinsam kochen, Spielenachmittag: Das wird alles gerne wahrgenommen.
Über solche Kontakte wird eine völlig andere Basis geschaffen, etwa für Elterngespräche, in denen über die Entwicklung des Kindes gesprochen wird. Es ist für viele Eltern ungewohnt und neu, dass sie überhaupt von Kindergarten oder Schule über ihr Kind informiert und einbezogen werden. Wenn Eltern, vor allem Mütter mit Migrationshintergrund, kein Deutsch verstehen, versuchen wir Übersetzer aus dem Dolmetscher-Pool der Stadt zu organisieren.
Sie haben unter dem Dach der Bürgerstiftung eine 70-Prozent-Stelle. Wie wird diese finanziert?
Zu 50 Prozent vom Bund mit dem Sprach-Kita-Programm, 20 Prozent sind Eigenmittel der Bürgerstiftung.