Lörrach Zu klein oder gar unnötig?

Die Oberbadische
Das geplante Parkhaus am S-Bahn-Halt Brombach/Hauingen sorgt für hitzige Diskussionen. Foto: Elena Polnau Foto: Die Oberbadische

Parkhaus: Gemeinderat erteilt Auftrag zur Planung

Von Guido Neidinger

Lörrach. Der Neubau eines Parkhauses an der S-Bahnhaltestelle Brombach/Hauingen und damit in der Nähe der künftigen Brombacher Sporthalle sorgte am Donnerstag in der Sitzung des Gemeinderats für hitzige Diskussionen.

Zum Schluss erteilte der Gemeinderat der Verwaltung den Auftrag für die Planung des Parkdecks mit zwei Ebenen jedoch mit großer Mehrheit bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung.

Notwendig ist das Parkhaus mit zwei Decks durch den Neubau der Sporthalle. Zudem fallen ebenerdige Parkflächen für die Schöpflin-Stiftung aufgrund der Bebauung weg.

Wünschenswert sind außerdem Parkplätze für Pendler. Von den geplanten 134 Parkplätzen sollen 68 Stellplätze für die Schöpflin-Stiftung reserviert werden. Laut Bürgermeister Michael Wilke besteht zwischen Stadt und Stiftung die Bereitschaft, die Parkplätze gegenseitig bei größeren Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.

Chris Kiefer (CDU) bewertete das Vorhaben für seine Fraktion positiv. Er begrüßte es, dass das Parkhaus zwei Ebenen erhalten soll. Auch die Park & Ride-Plätze für Pendler werden begrüßt. Kiefer sprach sich dafür aus, dass Sportler und Betreuer hier kostenlos parken können – so wie das auch an anderen Sporthallen üblich sei.

Kritischer äußerte sich Heinz-Peter Oehler (SPD). Er bezeichnete die vorgesehene Stellplatz-Kapazität als zu gering. Außerdem irritiere ihn, dass ständig 68 Plätze für die Schöpflin-Stiftung reserviert werden sollen. Aufgrund der zu geringen Zahl von Stellplätzen sieht Oehler Konflikte im Wohnumfeld kommen. Zudem seien Ruhestörungen durch nächtliches An- und Abfahren zu befürchten. Oehler äußerte den Vorwurf, dass mit den geplanten Parkgebühren „Bahnkunden und Sportler vergrault werden sollen“. Außerdem bemängelte er, dass weder für Fahrräder noch für Busse Stellflächen vorgesehen seien. Oehler resümierte: „Die Verkehrserschließung ist nicht befriedigend gelöst.“

Als „Jammern auf hohem Niveau“ bezeichnete Margarete Kurfeß (Grüne) die Kritik. Man könne sich glücklich schätzen, dass überhaupt ein Parkhaus gebaut werde. Sie forderte alle Beteiligten auf, „auf dem Teppich zu bleiben“. Es könne nicht sein, dass Parkplätze für Bürger subventioniert werden sollen, die ihrem Hobby nachgehen würden.

Silke Herzog (Freie Wähler) betonte, dass die Zahl von 134 Parkplätzen sich grundsätzlich gut anhöre. Allerdings werde es zahlreiche Tage mit größeren sportlichen Veranstaltungen geben, an denen diese Parkplätze keinesfalls ausreichen würden. Auch Herzog sprach sich dafür aus, Spielern und Trainern die kostenfreie Nutzung des Parkhauses zu ermöglichen. Nach Kenntnis von Thomas Vogel (Freie Wähler) ist die Firma Vacuform, der das Parkhaus-Gelände gehört, bereit, Busse und Aktive an Wochenenden kostenlos auf einem angrenzenden Gelände parken zu lassen.

Stephan Berg (Grüne) lehnt das Parkhaus insgesamt als „zu teuer und unnötig“ ab. Für Hans-Dieter Böhringer (SPD) wird das angrenzende Wohnquartier „zu stark belastet“.

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