Lörrach Zusätzliche Stellplätze erforderlich?

Die Oberbadische
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Gemeinderat: Freie Wähler und Grüne äußern sich zur Entwicklung des Areals „Weberei Conrad“

Aktuell erfolgt der Planungs- und Realisierungswettbewerb für das Areal „Weberei Conrad“ an der Brombacher Straße. Der Gemeinderat wird heute über die Erschließung und die Schaffung öffentlicher Tiefgaragenstellplätze entscheiden.

Lörrach. Die Freien Wähler halten an ihrer Meinung fest: Es sollen auch Tiefgaragenplätze für die Öffentlichkeit entstehen. „Wir finden es problematisch, dass es in der östlichen Innenstadt immer weniger Parkplätze gibt“, ist sich die Fraktion einig. Sie hatte vorgeschlagen, in der Tiefgarage unter den Wohnhäusern eine zweite Parkebene mit 100 bis 120 öffentlichen Plätzen zu schaffen.

Freien Wähler zweifelt Kosten an

„Wir sind nicht glücklich über den Vorschlag, das Gebiet über die Bergstraße zu erschließen, da dort Wohnhäuser stehen“, sagt Thomas Denzer. Die Freien Wähler könnten mit dem Kompromiss aber leben. Der Argumentation der Verwaltung gegen das öffentliche Parkdeck folgen die Freien Wähler aber nicht. Daher fordern sie, dass über die Punkte getrennt abstimmt wird.

In der Beschlussvorlage rechnet die Verwaltung vor, dass es in der Innenstadt genügend Stellflächen gebe und der Bau von Tiefgaragenplätzen im zweiten Unterdeck zu teuer sei. Die Freien Wähler fragen sich, ob die Verwaltung die Plätze wirklich wegen der Kosten oder aus grundsätzlichen Erwägungen ablehnt. Ebenso werden die angegebenen Kosten angezweifelt.

Auch die Einnahmenseite werde „schlecht“ gerechnet. Warum sollte ein Parkhaus an diesem Standort kaum genutzt werden, wie die Verwaltung argumentiert, fragen die Freien Wähler und fordern eine Ausschreibung. Dann habe man Gewissheit, ob es wirklich keine Investoren gebe.

Hans-Peter Pichlhöfer fordert andernfalls Park-and-Ride-Plätze auf dem Füssler-Areal und einen City-Tarif für die S-Bahn. Außerdem schlägt er vor, dass Pro Lörrach Geld für die Schaffung von Parkraum beisteuert – ähnlich wie die Einzelhändler in Weil am Rhein.

Grüne: Zukunftsfähige Mobilitätskonzepte

Die Grünen sind hingegen mit dem Vorschlag der Verwaltung einverstanden. Die Forderung aus dem Ratsrund, annähernd die gleiche Anzahl von Parkplätzen zu schaffen, die es jetzt gibt, sei etwas aus der Zeit gefallen. Die Grünen schließen auch den Argumenten der Verwaltung an, dass eine Erschließung des Areals mit vertretbarem Aufwand nur von der Bergstraße her möglich ist. Dabei ist aus Sicht der Grünen aber zu beachten, dass der motorisierten Erschließungsverkehr in der Bergstraße die von der Verwaltung gewollte Förderung des Langsamverkehrs nicht konterkariert.

Die Bergstraße ist im Radverkehrskonzept des Landkreises als Pendlerroute Ost ausgewiesen. Die Grünen erneuern in diesem Zusammenhang ihre Forderung nach der Ausweisung der Bergstraße als Fahrradstraße. Stadtrat Gerd Wernthaler kritisiert, dass von den im Herbst von Oberbürgermeister Jörg Lutz angekündigten modernen Mobilitätskonzepten nichts übrig geblieben sei. Bei der verdichteten Wohnbebauung und dem Neubau des Landratsamts sah Lutz die Chance, hier städtebauliche Konzepte zu verwirklichen, die den Autoverkehr erst gar nicht entstehen ließen.

In den jüngsten Sitzungen wurde aber nicht über die angekündigten Mobilitätskonzepte diskutiert, stellt Wernthaler fest. „Es wäre an der Zeit, sich einmal wirklich über zukunftsfähige Mobilitätskonzepte Gedanken zu machen, statt sie lediglich bei Bedarf immer wieder anzukündigen.“ Mit dem Hotelneubau, dem Neubau der Lagerhalle der Brauerei Lasser, Bebauung des Gebiets „Nördlicher Engelplatz“ und des Weberei Conrad-Areals werde sich die Bergstraße gravierend verändern. Die Bergstraße als wichtige Nord-Süd-Verbindung sollte städtebaulich und verkehrsmäßig gesamtheitlich unter die Lupe genommen werden, fordert Wernthaler.

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