Lörrach Zuschüsse in Aussicht

Die Oberbadische

Kamel-ion: Förderprogramm erweitert Möglichkeiten

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Bürgerstiftung und CVJM dürfen auf finanzielle Unterstützung bei Renovierung und Umgestaltung des Kamel-ion-Gebäudes hoffen. Die Maßnahmen können durch bereits bewilligte Mittel für das Sanierungsgebiet Baumgartnerstraße bezuschusst werden. Voraussetzung für die Förderung ist indes, dass die Stadt ihren Beitrag hierzu leistet.

In der Verwaltungsvorlage wird die Gesamtsumme für die Arbeiten im und am Domizil des Schülercafés mit 400 000 Euro angegeben. Hiervon kann die Hälfte durch das städtebauliche Förderprogramm unterstützt werden: Wenn die Stadt 40 Prozent des förderfähigen Gesamtbetrags in Höhe von 200 000 Euro übernimmt (80 000 Euro), kommt das Land für die verbleibenden 60 Prozent (120 000 Euro) auf. Hierüber wird der Gemeinderat Ende des Monats entscheiden.

Zudem sollen die Stadträte ihr Votum über eine Leistungsvereinbarung für den Kamel-ion-Betrieb abgeben, die von der Stadt ab 2018 mit 36 000 Euro jährlich bis zum Jahr 2022 beziffert wird.

Die Bürgerstiftung – sie hat das Haus in der Baumgartnerstraße für 310 000 Euro von der evangelisch-lutherischen Gemeinde Lörrach und Steinen gekauft – freut sich über die neue finanzielle Option ebenso wie der CVJM als Betreiber des Schülercafés mit seinen facettenreichen Angeboten. Die Stadt wird das Gebäude künftig von der Bürgerstiftung anmieten.

Ohne die in Aussicht stehende Bezuschussung wäre der Umbau zwar nicht gefährdet, aber sie würde den Spielraum der Beteiligten deutlich erweitern, so Frank Hovenbitzer, stellvertretender Vorsitzender der Bürgerstiftung, und Sibylle Burkart (CVJM) beim gestrigen Pressegespräch unisono. Damit wäre etwa sicher gestellt, dass das schön renovierte Dachgeschoss nicht wie bisher vermietet werden muss, sondern als Büroraum genutzt werden kann. Das schafft im Zwischengeschoss mehr Platz für Schüler. Umgesetzt wurden bereits erste Brandsschutz-Maßnahmen, alte Gasöfen wurden durch eine Zentralheizung ersetzt und die Wärmedämmung verbessert.

Ähnlich wie beim Alten Rathaus in Stetten kann die Stiftung davon ausgehen, dass Fachwissen – Hovenbitzer selbst engagiert sich bei diesem Projekt als Architekt („wilhelm und hovenbizter“) – und Handwerkerleistungen in nennenswertem Maß „quasi zum Selbstkostenpreis“ eingebracht werden. Hovenbitzer dankte insbesondere den Unternehmen Heinrich Schmid (Malerarbeiten), Elektro Hauser, Herzog (Sanitär) und dem Ingenieurbüro Flösser. Die Mehrzahl der Arbeiten wird in den Ferien verrichtet. Die Aufgaben im Gebäude-Inneren sind wohl nach den Herbstferien abgeschlossen sein. 2018 soll der Außenbereich umgestaltet werden.

In den nächsten Wochen kommen demnach noch etliche Herausforderungen auf die Handwerker zu: Wände werden durchbrochen und damit Zimmer vergrößert, ein weiterer Fluchtweg muss mit einer Außentreppe geschaffen werden, in der Zwischenetage wird eine Einbauküche eingerichtet. Im Erdgeschoss wird die Situation der Essensausgabe optimiert und ein weiterer Zugang zum Haus geschaffen. Zudem soll der Eingangsbereich hinter dem schönen Torbogen ebenfalls zum Café gehören – ebenerdig und somit auch für behinderte Schüler besser zu nutzen. Das Kamel-ion ist vom Campus nicht mehr wegzudenken. Neben dem (nicht kommerziellen) Café-Betrieb gehören etliche weitere Offerten zum Angebot. Für die Zukunft denkt Burkart unter anderem an die Einrichtung eines offenen Lernraums für Schüler.

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