Lörrach Zuversicht im Entscheidungs-Endspurt

Die Oberbadische
Die Stadt Lörrach geht mit einer Fläche im Gebiet „Entenbad“ ins Rennen um einen Standort für das neuen Zentralklinikum Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Gesundheitswesen: Jörg Lutz und Michael Wilke zum Stand des Wettbewerbs um Zentralklinik-Standort

Auf dem Weg zur Entscheidung über die Standortfrage des Zentralklinikums ist eine wichtige Etappe genommen worden: Nach einer Kreistagsklausur liegt Lörrach im Wettbewerb mit Rheinfelden und Schopfheim vorn. Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeister Michael Wilke zeigen sich zuversichtlich, dass dies auch nach weiteren Betrachtungen so bleiben wird.

Lörrach (bk). Der Standort im Entenbad überzeuge bei den zentralen Fragestellungen der bauplanungsrechtlichen Eckdaten sowie der Lage und Zentralität für den gesamten Landkreis. Das habe die fachliche Bewertung der Kriterien gezeigt. Mit der Bewertungsmatrix (wir berichten gestern ausführlich auf unserer Regio-Seite) stehe den Kreisräten ein gutes Instrument für ihre Entscheidung zur Verfügung. Gleichwohl habe sie freilich Grenzen, so Lutz gestern mit Blick auf unterschiedliche Einschätzungen einzelner Aspekte durch die Befürworter der jeweiligen Standorte.

Klar sei, dass die Lörracher Variante die beste Erreichbarkeit für die größte Anzahl von Menschen im Landkreis biete. Diese Zentralität bringe zudem positive volkswirtschaftliche und auch ökologische Auswirkungen mit sich, vor allem in einer Langzeitbetrachtung.

Das Angebot im Oberzentrum Lörrach/Weil am Rhein bilde eine Scharnierstelle der vier Korridore des Landkreises: Oberrhein, Kandertal, Wiesental sowie Hochrhein und verbinde so den ländlichen mit dem städtischen Raum. Zudem bringe die Lage am „Eingangstor zum Wiesental“ und von der Autobahn her kommend auch im Vergleich zum bisherigen Standort eine deutliche Verbesserung mit sich.

Lutz verweist darüber hinaus auf den Landesentwicklungsplan, der das Oberzentrum Lörrach/Weil als Verdichtungsraum für die zentrale örtliche Versorgung im Gesundheitswesen ausweist.

Die für den Standort Lörrach bislang eher schwach bewertete Matrix-Facette der verkehrlichen Anbindung glaubt Lutz gut auffangen zu können. „Die Anbindung an die zentralen Verkehrsadern A 98, B 317 und Regio S-Bahn im 15-Minuten-Takt wird ergänzt um das regionale Busnetz in den gesamten Landkreis – etwa mit der Linie 55b sowie die Anbindung durch einen ’Shuttle-Bus Zentalklinikum’ zwischen dem Bahnhof Brombach in 1200 Meter-Entfernung als Interimslösung, bis der S-Bahn-Halt umgesetzt werden kann“, erläutert der Oberbürgermeister. Dieser sei „problemlos möglich und zudem der Auftakt für die gesamthaft anstehende Optimierung der Regio S-Bahn.“ Denn: Es sei unabhängig vom Zentralklinikum notwendig und im Interesse der gesamten Raumschaft, die Regio-S-Bahn weiterzuentwickeln.

Zudem sei in Lörrach „der Schutz des Trinkwassers im Wasserschutzgebiet in vollem Umfang berücksichtigt“. Das bedeute grünes Licht für das Bauplanungsrecht, so Lutz: „Der zügige Baubeginn auf einem Großteil der Fläche ist gesichert.“ Sowohl in diesem Zusammenhang als auch hinsichtlich einer die Variante Schopfheim betreffenden Grünzäsur in der Regionalplanung sagte er: „Den Standort Schopfheim sehe ich nicht.“ Zumal eine Regionalplanänderung Jahre dauern könnte, so Wilke.

Er ergänzte, die Landstraße solle beim Lörracher Modell gerade deshalb verlegt werden, damit das Trinkwasserschutzgebiet nicht tangiert werde. Auch das Grütt komme aus diesem Grund als Fläche nicht in Frage.

Lutz und Wilke rechnen mit einem tendenziell an den Raumschaften orientierten Abstimmungsbild der Kreistagsmitglieder, in dem die Fraktionszugehörigkeit wohl eine untergeordnete Rolle spielen werde. Sie hoffen nun auf einen zügigen Fortgang des Prozesses: Es sei Kreisräten zum einen frei gestellt, nicht im Sinne der Matrix abzustimmen. Zum anderen sei ihnen daran gelegen, dass die Dinge nun nicht in „Gestochere“ der einzelnen Wettbewerber gegeneinander ausarte, bei dem es darum gehe, hier und da noch einen Punkt zu Lasten der Konkurrenten zu ergattern. Die Kreisräte, so Lutz, sollten nach ihrem Gewissen entscheiden: „Es ist wichtig, dass wir auf die Zielgerade kommen.“

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