Lörrach Zwei Standorte im Rennen

Die Oberbadische
Die Suche nach potenziellen Standorten für ein neues Zentralklinikum konzentriert sich nun auf die Flächen Entenbad-Ost (blau) und Entenbad-Nord (rot) – indes sind auch für diese Areale noch Fragen abzuklären. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Gesundheitsversorgung: Gemeinderat unterstützt Standortvorschläge der Stadt

Lörrachs Gemeinderat hat am Donnerstag einstimmig für die Beschlussvorlage der Verwaltung zum Zentralklinikum votiert.

Die Beschlusslage In dieser wird das Ziel der Kommune bekräftigt, das neue Zentralklinikum für den Landkreis im Stadtgebiet anzusiedeln. Nach Einschätzung der Kommune kommen insbesondere die beiden Standorte „Entenbad-Nord“ und „Entenbad-Ost“ in Frage. Sie sollen dem Landkreis für seine Entscheidung im Frühjahr 2017 als Potenzialstandorte vorrangig vorgeschlagen werden. Sollten sich diese Flächen wider Erwarten nicht eignen, komme nach Auffassung der Stadt auch das Areal „Neumatt-Brunnwasser“ in Frage. Die Standorte „Hugenmatt und Bogenschützen“, „Riederfeld“ sowie „Lauffenmühle“ werden nicht weiterverfolgt (Letzterer sei zwar im Prinzip gut geeignet, doch kommt offenbar eine Betriebsverlagerung nicht in Frage). Und: Die Erschließungsarbeiten im Gewerbegebiet „Entenbad-Ost“ ruhen (zunächst) bis zum Frühjahr 2017. Die Hürden Fachbereichsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic erläuterte nochmals den Prozess der Entscheidungsfindung: Gesucht wird eine sieben bis acht Hektar große Fläche, die per ÖPNV und mit dem Individualverkehr gut erreichbar ist. Fällt die Entscheidung für das Areal Entenbad-Ost, soll auf dem Gebiet „Hugenmatt und Bogenschützen“ möglichst rasch ein Ausgleichsstandort fürs Gewerbe geschaffen werden.

Bei den verbleibenden beiden Arealen sind bei aller Zuversicht für deren Eignung noch etliche Fragestellungen zu klären. „Die notwendige Gebietsausdehnung Richtung Osten bedarf der Abstimmung mit weiteren Verwaltungseinheiten“, so Neuhöfer-Avdic zum Entenbad-Ost. Besonders zu berücksichtigen seien zudem die Themen „Grünzäsur“, „Wasserschutzgebietszone“ sowie die geplante Verlagerung der L138 um das Schutzgebiet herum.

Die Lage der Fläche Entenbad-Nord erfordere Ausgleichsmaßnahmen mit entsprechenden Polderflächen. Nach einer gutachterlichen Stellungnahme sei die Hochwasserthematik „beherrschbar und technisch umsetzbar“. Indes, so Neuhöfer-Avdic, liege im Gebiet „eine gewisse Altlastensituation mit Schwermetallen vor“. Darüber hinaus sei zu beachten, dass im östlichen Bereich beider Flächen ein „Wildkorridor“ verläuft. CDU Ulrich Lusche (CDU) begrüßte die klare Positionierung der Verwaltung in der Klinikfrage und wies unter anderem auf die Bedeutung der Arbeitsplätze für die Stadt Lörrach hin. Sollte die Wahl auf einen der beiden Standorte fallen, sei es wichtig, bei Zeiten die Bürger mitzunehmen und auf die Konsequenzen der Umsetzung dieser Großmaßnahme hinzuweisen.

Das Gebiet Neumatt-Brunnwasser halte die CDU-Fraktion für ungeeignet, vor allem wegen des zu erwartenden Verkehrs. Auch in Lörrach dürfe es „keinen Standort um jeden Preis“ geben. SPD „Lörrach ist ohne Kreiskrankenhaus-Standort nicht denkbar“, sagte dagegen Günter Schlecht (SPD). Gleichwohl seien bei den Umwelt- und Ausgleichsmaßnamen noch viele Fragen abzuklären. Auch Schlecht forderte, die Bürger einzubinden, sobald der Standort gefunden sei. Eine Umsetzung bis zum Jahr 2025 bezeichnete er als „ehrgeiziges Ziel“. Auch der Sozialdemokrat hält den Standort Neumatt -Brunnwasser zwischen Haagen und Hauingen nicht für geeignet. Grüne Margarete Kurfeß (Grüne) wies darauf hin, dass auch andere Bürgermeister Interesse am Bau des Zentralklinikums auf der Gemarkung ihrer Kommune signalisiert haben. Doch werde in der gesamtem Region kein Grundstück zu finden sein, das die Anforderungen ohne Abstriche erfülle.

Auch Kurfeß sieht erhebliche ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf die Stadt zukommen. Freie Wähler Hans-Peter Pichlhöfer (Freie Wähler) forderte ein „klares Signal“ des Gemeinderats in die Region hinein, dass das Zenzralklinikum in Lörrach gesehen werde. Dieses gab das Gremium mit seinem einstimmigen Votum.

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