Applaus für die angehende Pfarrerin

Von Rolf-Dieter Kanmacher

Nachdem die dreitägigen Sommerfeste des Musikvereins „Edelweiß“ beim Haus der Blasmusik in den vergangenen Jahren nicht mehr die erhoffte Resonanz gefunden hatten, lud der Traditionsverein wie schon im vergangenen Jahr alternativ zu einem eintägigen Fest in der Stockberghalle Marzell ein.

Malsburg-Marzell. Das Fest am Sonntag begann mit einem gut besuchten Festgottesdienst, dem eine stattliche Abordnung des gastgebenden Musikvereins „Edelweiß“ unter der Leitung von Andreas Kramer den würdigen musikalischen Rahmen gab. Dass der Gottesdienst so viele Besucher in die Halle lockte, lag wohl nicht zuletzt daran, dass Vikarin Juliane Rupp ihn fast vollständig, von den Lesungen über die Predigt und das Vaterunser, in vertrauter alemannischer Mundart hielt, wenn man in ihrer Heimat am Tuniberg auch eine regional gefärbte Version der Mundart spricht.

Rupp ist seit einem Jahr während ihrer Vorbereitungszeit auf den Pfarrdienst in der Kirchengemeinde Am Blauen und ist auch aktive Musikerin im Musikverein „Edelweiß“.

So war es nicht verwunderlich, dass sie in ihrer Predigt auch viele Parallelen zu einem Musikorchester zog, in dem erst durch das harmonische Zusammenwirken vieler Instrumente und der ganzen Register das schöne Klangbild entstehen kann. Ganz zum Schluss gab es – bei Gottesdiensten durchaus nicht üblich – sogar Beifall für die angehende Pfarrerin.

Mit einer Polka am Ende des Gottesdienstes hatten die „Edelweiß“-Musikanten zum Unterhaltungsprogramm übergeleitet. Da sie aber alle im Festbetrieb ihre Aufgaben hatten, war dann die Reihe an den drei Gastvereinen. Um die Mittagszeit war es zunächst der Musikverein Tegernau, der die Gäste unter der Leitung von Thomas Schmid glänzend unterhielt und beste Werbung für sein Wachtfest vom 12. bis 14. August machte. Es folgten der Musikverein aus Ballrechten-Dottingen mit ihrem Dirigenten Pascal Arets und zuletzt die Trachtenkapelle aus Häg-Ehrsberg mit ihrem Dirigenten Jochen Mond. Es gab begeisterten Beifall für die Vorträge, Zugaben gewährten die Kapellen gerne.

Auch die Sitzplätze vor der Halle füllten sich zusehends. In seiner ersten Bilanz zeigte sich Musikvereins-Vorsitzender Rolf Dreher mit der Resonanz durchaus zufrieden.