Malsburg-Marzell „Dann wächst uns der Wald um die Ohren“

Weiler Zeitung
Beim Rundgang durch Vogelbach Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Bundestagswahl: Rundgang mit Gerhard Zickenheiner (Grüne) durch Vogelbach

Malsburg-Marzell. „Der Maien ist wieder geöffnet und läuft sehr gut“, freute sich Bürgermeister Gerd Schweinlin beim Rundgang durch Vogelbach, zu dem Gerhard Zickenheiner, Bundestagskandidat der Grünen im Wahlkreis Lörrach-Müllheim, eingeladen hatte. In den vergangenen Jahren gab es kein geöffnetes Gasthaus in dem Teilort von Malsburg-Marzell.

Vogelbach verfügte bis vor einigen Jahrzehnten über mehrere Ladengeschäfte und Gaststätten, viele Landwirtschaften prägten das Ortsbild. Heute ist Vogelbach vor allem ein Wohnort, wenn auch ein sehr beliebter. Die Menschen pendeln von hier aus zur Arbeit und zur Schule, während die Landwirtschaft das Feld schon fast geräumt hat. Und es wird mühsamer, die Landschaft um den Ort herum noch offen und damit attraktiv zu halten.

„Das liegt nicht zuletzt an den Gängelungen und Auflagen durch die Verwaltung“, monierte ein Landwirt, der mit seiner Lebensgefährtin einer der letzten im Ort ist, der Kühe hält. Deutschland sei in Sachen „engste Auslegung von EU-Verordnungen immer sehr bemüht. Schon jenseits der Grenzen wird viel entspannter mit den Einschränkungen umgegangen und pragmatisch überlegt, was für die Region das Richtige sei“, äußerte einer der Teilnehmer seine Sichtweise.

„Die Einschränkungen und Zusatzbürokratien wirken sich auf die kleinen und mittleren Betriebe immer am härtesten aus. Gerade diese sind besonders wichtig für den Landschaftserhalt und die regionale bäuerliche Lebensmittelproduktion. Hier müssen Ideen für Entlastungen entwickelt werden“, meinte Zickenheiner.

Erste Ideen wurden im Anschluss diskutiert, als die Gruppe noch im Feuerwehrhaus beisammensaß. Man war sich einig: „Mit der hiesigen Landwirtschaft müssen wir anders umgehen, wenn sie eine Zukunft haben soll. Der Berufsstand muss attraktiver werden, sonst macht ihn irgendwann keiner mehr“, hieß es. „Und dann ist’s aus mit der schönen Kulturlandschaft und den Blicken in die Täler nach Süden, wenn erst mal alles zugewachsen ist“, so das Credo.

Ein weiteres Thema war die wichtige Rolle, die das Vereinswesen für den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft spielt. Der Bürgermeister führte als Beispiel an, dass die Feuerwehr eigenhändig einen Teil des Zuschusses für eine Vierradausstattung des neuen Einsatzfahrzeugs gestemmt hatte, weil dieses sonst weitere Einsätze nicht hätte gesichert leisten können. „Das macht das Dorfleben für viele auch wieder attraktiv: Eine lebendige Dorfgemeinschaft bedeutet Lebensqualität und stärkt das Gefühl von Geborgenheit und Heimat. Das müssen wir uns bewahren“, fand Zickenheiner.

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