Malsburg-Marzell Häuser erzählen auch Geschichten

Weiler Zeitung
Äußerst fruchtbar und harmonisch verlief die Zusammenarbeit von Buchautor Fred Wehrle mit dem ortsansässigen Verleger Wolfgang Pfeiffer. Hier arbeiten die beiden am letzten Schliff. Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Chronik: Fred Wehrle hat in jahrelanger Forschungsarbeit 300 historische Gebäude in seinem Buch erfasst

Nach 15-jähriger intensiver Forschungsarbeit hat der Heimatforscher Fred Wehrle die Arbeiten an der „Häuserchronik Malsburg-Marzell“ abgeschlossen. Die Umschlagseiten weisen Parallelen zu einem historischen Grundbuch auf. Nicht nur deshalb wird Wehrles Arbeit schon jetzt als „Jahrhundertwerk“ eingestuft.

Malsburg-Marzell. Unzählige Akten, Urkunden, Lagerbücher und alte Grundbücher wurden für die umfassende Bestandsaufnahme herangezogen. Auch viele Hinweise aus alten, in den Familien noch vorhandene Hausbibeln sowie mündliche Überlieferungen sind in das Werk eingeflossen. Denn die Chronik soll auch der Bewahrung der alten schriftlichen Zeugnisse dienen sowie die vielen hergebrachten Überlieferungen sichern. Ein weiteres Anliegen ist Wehrle die Sicherung der vielen historischen Fotodokumente zu Gebäuden, Landschaft und den Lebensumständen der Menschen im oberen Kandertal. Etliche Bilder stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind somit auch Zeugnisse der Anfänge der Fotografie. In der Häuserchronik werden viele dieser Zeitdokumente abgebildet, was das Buch noch einmal bedeutend aufwertet und noch interessanter macht.

Die Häuserchronik umfasst exakt 350 Seiten mit mehr als 400 historischen Aufnahmen. Verzeichnet sind auch heute verschwundene Gebäude. Zumeist wurden sie Opfer von Bränden oder aber der Zahn der Zeit hatte an ihnen zu sehr genagt.

Viel Raum nimmt die Beschreibung des früheren Feuerwehrwesens in den ehemals selbstständigen Gemeinden ein. Das Schulwesen wird ebenso umfassend behandelt. Die Beschreibungen der Gebäude offenbaren zudem vieles über die Lebensverhältnisse derer Bewohner und ihren wechselhaften Schicksalen. So wird zum Beispiel die wirtschaftliche Situation der einzelnen Berufsgruppen im Dorf in den verschiedenen Zeitepochen beleuchtet, ebenso wie die Auswirkungen der Kriege und der Zehntablösungsverträge. Daraus ergibt sich ein spannendes Bild der dörflichen Lebenskultur in vergangenen Zeiten auf dem gesamten heutigen Gemeindegebiet mit allen Ortsteilen.

Beschrieben werden von Fred Wehrle alle Gebäude, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden – mehr als 300 sind es an der Zahl. Die Häuserchronik wird in dem in Malsburg beheimateten „Edenbach-Verlag“ von Monika und Wolfgang Pfeiffer in einer Auflage von 400 Exemplaren erscheinen. Der Edenbach-Verlag ist vor Ort durch die 1995 erschienene Ortschronik „Eine Spurensuche im Schwarzwald“ und das Buch von Karlheinz Beyerle „August Macke in Kandern“ bekannt. Erste Probeseiten sprechen für eine qualitativ hochstehende grafische Gestaltung und eine hervorragende Druckqualität.

Die offizielle Vorstellung der Häuserchronik Malsburg-Marzell (350 Seiten, Farbdruck A 4, gebunden) von Fred Wehrle erfolgt am Freitag, 14. Oktober, ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Edenbach in Malsburg. Der Männergesangverein Vogelbach-Malsburg umrahmt den Abend mit Liedvorträgen, der Heimatverein Marzell sorgt für die Bewirtung.

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