Malsburg-Marzell Haushalt 2018 beraten

Weiler Zeitung
Blick auf Friedhof und Friedhofshalle Vogelbach, die 2018 saniert werden sollen. Foto: Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Investition in die Wasserversorgung hat Vorrang

Von Rolf-Dieter Kanmacher

Zeitgleich mit der Stadt Kandern wird zum 1. Januar 2018 der kommunale Haushalt von der „Kameralistik“ auf das neue Kassen- und Haushaltsrecht, die „Doppik“, orientiert an den Gesichtspunkten der doppelten Buchführung, umgestellt.

Malsburg-Marzell. Für die Umstellung war es erforderlich, dass alle Vermögenswerte der Gemeinde in einer „Inventur“ erfasst werden. Über das Ergebnis der Bemühungen und die Grundlagen des neuen Haushaltsrechts informierte nun in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats (vor leeren Besucherstühlen) Kanderns Stadtkämmerer Benedikt Merkel, seit 2012 wesentlich mitverantwortlich für die finanziellen Abläufe in der Berggemeinde. Anwesend war auch Wanda Wiedemann, Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung, die in den vergangenen Monaten die aufwändigen Arbeiten zur Erfassung der Vermögenswerte der Gemeinde vorgenommen hatte.

Dass deren Wertverlust abgeschrieben und neu erwirtschaftet werden muss, macht die Aufgabe, einen soliden Haushalt zu erstellen, nicht leichter. Immerhin werde die Transparenz allgemein besser, es gebe neue Elemente der Gewinn- und Verlustrechnung, erklärte Merkel. Bürgermeister Gerd Schweinlin verwies auf die bewährte Zusammenarbeit mit der Stadt Kandern und dankte insbesondere dem Kämmerer für dessen hervorragende Arbeit.

Im Blick auf den Haushalt 2018 unterstrich Schweinlin, dass die Berggemeinde zur Finanzierung größerer Investitionen auch weiterhin auf Zuschüsse angewiesen sei. Deutlich wurde in der Sitzung auch, dass die in der Vergangenheit beispielsweise in Projekte wie die Gemeindehallen geflossenen Zuschüsse nun die Abschreibungen verringerten, da nur die von der Gemeinde selbst investierten Eigenmittel abgeschrieben werden müssten. So bleibt ein wenn auch geringer finanzieller Spielraum, nicht zuletzt auch dank steigender Landeszuweisungen nach aktuellem Stand.

Im Blick auf das kommende Jahr herrschte Einigkeit darüber, dass Investitionen in eine gesicherte Wasserversorgung angesichts zunehmend trockener Sommer Vorrang haben müssten. Auf 770 000 Euro werden die Kosten dafür geschätzt. 80 Prozent dieser Summe sollen über Zuschüsse wieder in die Kasse fließen, der Rest über ein Darlehen finanziert werden.

Als dringend angesehen wird vom Gemeinderat auch die Sanierung der Friedhofsmauer und des Dachs der Friedhofshalle in Vogelbach. Für diese, auf 180 000 Euro angesetzten Maßnahmen, wird ein Zuschuss aus dem Ausgleichsstock beantragt. Auch das Denkmalamt habe im Blick auf die Gestaltung der Friedhofsmauer noch ein Wörtchen mitzureden, so der Bürgermeister.

Kostenneutral für die Gemeinde, weil sie Erlöse durch den Verkauf der Baugrundstücke erwartet, soll die Erschließung des Baugebiets „Seltenacker“ in Malsburg werden.

Investieren will man im kommenden Jahr auch in die Sanierung von Gemeindestraßen, genannt wurde hier speziell der Bereich Hürrne in Marzell, sowie in die Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Bei Feuerwehr und Grundschule stehen Beschaffungen an, die EDV der Gemeindeverwaltung muss neuen Gegebenheiten angepasst werden.

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