Malsburg-Marzell Kürzeste Weidesaison endet

Weiler Zeitung
Auch ein Fernsehteam war beim Weideabtrieb in Marzell vor Ort und berichtete in der Landesschau. Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Früher Abtrieb im oberen Kandertal / Silofutter statt Weidegras

Malsburg-Marzell (kn). Nach nur 105 Weidetagen – in der Regel sind es 150 – ging für einen Großteil der vom Weide- und Landschaftspflegeverband Marzell betreuten Rinder und Bullen die Weidesaison zu Ende. In den Annalen des Verbands, der seit mehr als 50 Jahren besteht, ist keine annähernd so kurze Weidesaison zu finden.

Sogar ein Team des Südwest-Fernsehens war beim Abtrieb der Rinder im Mattstall vor Ort und hat in den Abendnachrichten die durch die anhaltende Trockenheit verursachte Situation beleuchtet. Auch im Rundfunk, bei SWR 4, erhielten Weideverbandsvorsitzender Florian Lindemer und sein Vertreter Dirk Kilchling Gelegenheit zu kurzen Stellungnahmen. So erläuterte Lindemer unter anderem die Notwendigkeit für einzelne Tierhalter, bei Futtermangel den Tierbestand zu verkleinern.

Insgesamt traten 34 Tiere den Weg in heimische Ställe an, für die 16 Tiere im Weidebereich Riederen reiche das Futter noch einige Zeit, wie Gerold Kiefer, Schriftführer im Weideverband Marzell, erläuterte.

Auch auf den privaten Weiden grasen noch zahlreiche Weidetiere. Immerhin, so Kiefer, liege man bei den Gewichtszunahmen im Blick auf die kurze Weidezeit im Schnitt der letzten Jahre: 65 bis 70 Kilogramm mehr als beim Auftrieb im Mai brachten die Tiere dann doch auf die Waage.

Auch in den übrigen Weidebereichen des oberen Kandertals wird die Saison wohl früher beendet als – wie sonst üblich – im Oktober. Einen einheitlichen „Almabtriebstermin“ gab es auch in früheren Jahren nicht. Angepasst an den unterschiedlichen Grasbestand in den Weidegebieten schwankte die Dauer der Saison schon immer. Auch passte man sich immer mehr den Wünschen und Möglichkeiten der Landwirte aus der Ebene als Weidebeschicker an.

Burkhardt Schleith vom Weideverband Malsburg kündigt bereits für Samstag einen Abtriebstermin für eine Weide im Bereich Malsburg an. In Vogelbach füttere man schon Silofutter zu, und werde die Saison noch im September beenden müssen. In Kaltenbach und Lütschenbach hofft man durch einige wald- und bachnah gelegene Weideflächen noch auf einige weitere Tage. Nicht allzu viel geholfen hätten die Niederschläge der vergangenen Tage, erläuterte Burkhardt Schleith. Das „Grün“ auf einigen Weideflächen täusche, der Grasbestand sei nach wie vor mager.

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