Malsburg-Marzell Mit Texten von Konfuzius bis zu Udo Lindenberg

Weiler Zeitung
Schöne Soli gehörten zum Konzert, hier besingt Bariton Branko Kovacic (Mitte) das kostbare Geschenk der Zeit. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Chorgesang: Männergesangverein Vogelbach-Malsburg überzeugt sein Publikum mit besinnlichen Tönen

Malsburg-Marzell (sih). Alle zwei Jahre im November widmet sich der Männergesangverein Vogelbach-Malsburg den besinnlichen Tönen. So auch wieder am Toten- beziehungsweise Ewigkeitssonntag.

Es ist nicht leicht, ein Publikum mit einem Abend voller ruhiger Liedern zu begeistern, doch dem Chor unter Günther Enßles bewährter Leitung gelang dies mit Bravour. Mit leichter Hand und schönen Stimmen vermittelten die Sänger ihren in großer Zahl erschienenen Zuhörern die besondere Atmosphäre des dunklen Jahresendes.

Unter dem Sternenhimmel, begleitet von Käuzchenrufen, führte der Weg der Zuhörer hin zur Vogelbacher St. Nikolauskirche. Und nachdem der letzte Glockenschlag verhallt war, griff das erste Lied „Die Kapelle“ genau diese Stimmung auf. Präsent ab dem ersten Ton interpretierte der stattliche Chor andachtsvoll Conradin Kreutzers Komposition aus dem späten 17. Jahrhundert und füllte zu den Liedzeilen „die Andacht hebt sich zum Herrn empor“ das Kirchenschiff mit strahlendem Crescendo.

Mit guter Dynamik und Intonation, homogenem Klang, klarer Aussprache und viel Gefühl machte der Männerchor wieder einmal das Zuhören zum Vergnügen. Dazu trug die geschickte Auswahl der Lieder bei. Und so es ging nach dem ruhigen Eröffnungslied leicht und beschwingt weiter mit „Halleluja, sing ein Lied“, dem Siegertitel des European Song Contests 1979. Hier brachte Gergana Schneiders souveränes Klavierspiel noch mehr Schwung in die fröhliche Hymne an die Schöpfung. Zwischen den Liedbeiträgen las Dirigent Enßle aus zum Ewigkeitssonntag passenden Texten von Konfuzius bis Udo Lindenberg.

Immer wieder gab er auch einzelnen oder ausgewählten Stimmen Raum. So sang ein Quintett das Volkslied „Wenn I morgens früh aufsteh’“, später intonierten neun Männer mit beachtlichem Stimmvolumen „Wir alle sind Engel füreinander“. Mit „Zeit ist ein Geschenk“ aus dem 17. Jahrhundert gab Branko Kovacic mit warmer Baritonstimme ein gefühlvolles Solo.

Bald darauf widmete sich Solist Markus Kern, weich umrahmt vom summenden Chor, mit viel Seele in der Tenorstimme dem Spiritual „O Herr, welch ein Morgen“.

Auch der Dirigent besang mit schönem Bariton „Dona Maria“ beim gleichnamigen brasilianischen Klassiker von Herivelto Martins.

Wie es beim MGV Vogelbach-Malsburg Tradition ist, wurde das Publikum vom Konsumenten zum Akteur. Auf die von Enßle angeleitete Körperpercussion folgte der gemeinsam gesungene Kanon „Bruder Jacob“. Auch in das alte Wiegenlied „Weißt Du, wie viel Sternlein stehen“, untermalt durch Schneiders Orgelspiel, stimmten viele Zuhörer gern ein.

Zum Konzertabschluss gab es mit „Möge die Straße uns zusammenführen“ irische Segenswünsche für den Heimweg, selbst wenn man dabei „über sieben Brücken“ gehen musste – so lautete die Zugabe, die auf den großen Applaus folgte.

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