Die Weideauftriebstermine wurden oft auch individuell entsprechend den Gegebenheiten, dem Graswuchs und auch den Wünschen der Beschicker festgelegt. Übereinstimmend wurde im Blick auf die durchweg späteren Auftriebstermine von den Vertretern der drei Verbände in Malsburg, Kaltenbach und Marzell (Burkhard Schleith, Andreas Ernst und Florian Lindemer) auf die anfängliche Trockenheit im Frühjahr und nachfolgend kühlere Temperaturen verwiesen, welche die Entwicklung des Grasbestands hemmten.
Rund 150 Tage dauert die durchschnittliche Weidesaison, während dieser Zeit werden die Tiere von den Mitgliedern der örtlichen Verbände betreut. Dem Auftrieb gingen umfangreiche und arbeitsintensive Vorbereitungen voraus. So mussten viele Kilometer Weidezäune überprüft, teilweise aber auch instandgesetzt oder erneuert werden, eine intakte Wasserversorgung gesichert und zuletzt die Zäune ausgemäht werden. Im Blick auf die wichtige landschaftserhaltende Funktion der Weidewirtschaft wird dieser Aufwand aber gerne in Kauf genommen. Natürlich seien auch die Ziegen wichtige Landschaftspfleger, unterstreicht Manfred Leuger vom Verein der Geißenhalter Hinteres Kandertal. Gerade auch in Marzell nimmt in letzter Zeit die Zahl der Pferdehalter stetig zu.