Malsburg-Marzell Wenigstens ein Bus nach Kandern am Vormittag

Weiler Zeitung
Zum Thema ÖPNV tauschten sich (v.l.) Versammlungsleiterin Helga Althauser, Jonas Hoffmann, Karl Argast vom Fahrgastverband und Kreisrat Herbert Baier aus. Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Bundestagswahl: ÖPNV Thema beim SPD-Ortsverein / Bundestagskandidat Jonas Hoffmann stellt sich vor 

Malsburg-Marzell (kn). Einen öffentlichen Nahverkehr, der diesen Namen auch verdient, wünscht man sich für das obere Kandertal. Dies machte am Dienstag eine gut besuchte öffentliche Veranstaltung des SPD-Ortsvereins in der Kaltenbacher „Krone“ deutlich.

„Wer ist mit dem Bus zur Versammlung nach Kaltenbach gekommen?“ Diese Eingangsfrage war rhetorisch. Denn die Ortsvereinsvorsitzende Helga Althauser hatte schon in ihren einleitenden Worten unter anderem beklagt, dass der Busverkehr nur auf der Talstraße laufe und es zu den Nebenorten keine Busverbindungen gebe. Zumindest hoffe die Bevölkerung auf die Erfüllung eines als „klein“ empfunden Wunsches: Dass nämlich in der Zeitspanne zwischen 7 und 12 Uhr ein Bus nach Kandern verkehrt. Denn „Was will man kurz nach sieben in Kandern tun, wenn noch alle Geschäfte und die Arztpraxen geschlossen sind?“, so ihre Frage.

Auf große Aufmerksamkeit stießen in der Versammlung die fundierten Stellungnahmen der anwesenden Fachleute. So verweis Karl Argast vom Fahrgastverband Pro Schiene auf die Wichtigkeit eines dem Bedarf angepassten Taktfahrplans und vor allem die Einbindung der Reha-Kliniken. Eine Vorstellung, die beim anwesenden Vertreter der Klinikleitung der Reha-Kliniken Harald Merzendorfer auf ungeteilte Zustimmung stieß. Im Blick auf die Belange von Patienten und Mitarbeitern müssten Verbesserungen angestrebt und realisiert werden, so Merzendorfer, dem auch viel an einer guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde liegt.

Die Impulse müssten von den Gemeinden und der Bevölkerung kommen, unterstrich neben Argast auch SPD-Kreistagsmitglied Herbert Baier (Kleines Wiesental) als engagierter Vertreter des ländlichen Raums.

Gerade auch im Blick auf die jüngst von der Gemeinde (mit geringer Resonanz) durchgeführte Umfrage zum Nahverkehr von Interesse waren die Ausführungen von Gemeinderat Karlfrieder Hess zum Bürgerbus in Efringen-Kirchen. Der Bus fördert das Zusammenwachsen der Ortsteile, unterstrich Hess. In diesem Zusammenhang gab es auch viel Lob für den Einkaufsbus des Diakonievereins in der Berggemeinde. Weitere von Mattias Wehrlin angesprochene Punkte waren die kreisübergreifende Zusammenarbeit in Verkehrsfragen, die Einbindung des Schülerverkehrs in den öffentlichen Nahverkehr und die zunehmende Bedeutung der Zusammenarbeit mit Basel.

Mit dabei war auch der SPD-Bundestagskandidat Jonas Hoffmann für den Wahlkreis Lörrach-Müllheim. Er hatte das Schlusswort: Die „eine Lösung“ gebe es nicht, so Hoffmann, der für viele intelligente Lösungen plädierte. Dies auch im Blick auf die mehrfach angesprochene aktuelle „Diesel-Krise“ und generell im Hinblick auf eine Abkehr vom Individualverkehr.

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