Maulburg (hp). Vor 16 Jahren entstand zwischen Dorfstübli, AWO-Begegnungsstätte, Helen-Keller- und Wiesentalschule ein Labyrinthplatz. Im Zuge des Campusbaus wird der Platz in seiner heutigen Form verschwinden, bedauert Annemarie Weber. Mit der Sozialpädagogin und Initiatorin des Labyrinths sprach unser Redakteur Harald Pflüger. Kommenden Donnerstag, 1. September, heißt es Abschied nehmen vom Labyrinthplatz. Wie schwer fällt der Abschied" Er fällt mir tatsächlich schwer, weil ziemlich viel Herzblut daran hängt. Das Labyrinth steht übrigens auf der Liste der Wanderwege von Labyrinth zu Labyrinth in der Region Freiburg-Lörrach-Singen. Was hat den Ausschlag für diesen Labyrinth gegeben" Bei einer Fortbildung der Kreisjugendpflege, die ich auf Schloss Beuggen besucht habe, wurde ein Labyrinth angelegt. So etwas wollte ich den Familien und Kindern auch in Maulburg anbieten. Zu jener Zeit sind im Landkreis Lörrach einige Labyrinthe entstanden. Wurde der Platz wie erhofft mit Leben gefüllt" Definitiv ja. Besonders gefreut hat mich, dass der Platz von Dorfstübli, Kindergarten, Wiesentalschule und Helen-Keller-Schule genutzt wurde. Erwachsene habe ich hingegen selten auf dem Platz gesehen. Ein Handicap war allerdings, dass der Labyrinthplatz von Autofahrern, die ihre Kinder zur Schule brachten oder abholten, als Wendeplattform genutzt wurde. Wenn wir mit Gruppen auf dem Platz waren, haben wir den Platz allerdings immer abgesperrt. Zwischenzeitlich musste die Farbe immer wieder aufgefrischt werden" Das war tatsächlich so. In der Regel musste das Labyrinth alle drei bis vier Jahre neu gemalt werden. Das waren immer tolle Aktionen. Zum ersten Mal wurde die Farbe mit Hilfe einer Grundschulklasse der Wiesentalschule und einer Fördergruppe des Dorfstübli erneuert. In der Regel erhielten wir die Farben von Erwin Puls gespendet. An welche Veranstaltungen erinnern Sie sich besonders gerne zurück" Ich erinnerte mich an viele Aktionen und wie der Platz mit Leben gefüllt wurde, an die Gestaltung des gotischen Labyrinths mit Unterstützung von Rafaela Schmankowski, der Fachfrau für Labyrinthe schlechthin, und mit Hilfe der Arbeiterwohlfahrt. Da waren Jung und Alt gemeinsam am Werk. Für die Kindergartenkinder war der Labyrinthplatz Treffpunkt für den Martinsumzug, und die Helen-Keller-Schule hat ihn regelmäßig genutzt. Gerne erinnere ich mich auch an die Aktionen beim Auffrischen des Platzes. Da gab es jedes Mal ein kleines Fest. Weshalb muss das Labyrinth nun weichen" Weichen muss es, weil die Villa am 5. September abgerissen wird, um Platz zu schaffen für den Bildungs- und Betreuungscampus. Können Sie sich vorstellen, dass auf dem neuen Bildungs- und Betreuungscampus wieder etwas Ähnliches entsteht" Ich habe die Hoffnung, das wir ein neues Plätzchen finden, damit es weitergehen kann. Auch Rafaela Schmankowski hat sich bereits erkundigt, wie es weitergeht. Wir beide hoffen stark, dass wir einen neuen Platz finden. Auf was dürfen sich die Besucher beim Abschied am Donnerstag freuen" Auf einen Abschied mit Feuer. Zu Beginn der Schulferien haben wir mit dem Künstler Max Meinrad Geiger einen Feuerturm gebaut, der dankenswerter Weise vom Werkhof zusammengebaut wurde. Um 19 Uhr werden wir den Feuerturm bestücken und ein Feuer entfachen. Die Jugendlichen des Jugendraums werden für Getränke sorgen. Weitere Informationen: Der Labyrinthplatz wurde vor 16 Jahren auf Initiative der Sozialpädagogin Annemarie Weber angelegt.