Maulburg Anglerglück und Naturschutz

Markgräfler Tagblatt
Zweiter Vorsitzender Patrick Straß, Vorsitzender Wolfgang Kropf und Kassenwart Uwe Lorenzen freuten sich über den guten Zustand der Wiese. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Angelverein: Das Ökosystem der Wiese ist in einem guten Zustand / Fische gedeihen prächtig

Reiche Fischgründe, wohlgenährten Exemplare und schöne Standorte – die Maulburger Angler sind zufrieden mit „ihrer“ Wiese.

Maulburg (jab). Um diesen Zustand zu schaffen und zu erhalten zeigt der Angelverein freilich auch einiges an Initiative, wie bei der Hauptversammlung am Freitag deutlich wurde. Im kommenden Jahr etwa investiert der Verein erneut in die Renaturierung des Flusses: Für etwa 3000 Euro sollen die Inseln zwischen Mündung Kleiner Wiese und Kanal neu befestigt werden, die bei den großen Renaturierungsmaßnahmen vor etwa zehn Jahren angelegt wurden, nach etlichen Hochwassern aber drohen weggespült zu werden.

Naturschutz

Daneben stehen die regelmäßigen kleineren Pflegemaßnahmen wie etwa die Bepflanzung des Ufers an. Wichtig in diesem Zusammenhang sei auch die Lobbyarbeit zugunsten einer naturbelassenen Uferzone etwa bei den zuständigen Behörden, machte Vorsitzender Wolfgang Kropf deutlich: Wo diese im Sinne von Übersichtlichkeit, Ordnung und Sicherheit darauf bedacht sind, den Bewuchs einzudämmen, appelliere er stets dafür, beim Mähen entlang der Fuß- und Radwege einen möglichst breiten Uferstreifen unberührt zu lassen – und zwar im Sinne des gesamten Ökosystems: Freilich freue es die Angler, wenn sie schöne Exemplare an der Angel haben, erklärte Kropf; er machte aber auch klar, wie wichtig ein möglichst naturbelassener Zustand für das gesamte Ökosystem eines solchen Flusses ist.

Mit Blick auf dieses Ökosystem wertete Kropf denn auch das endgültige Aus für die geplante Turbine positiv. Bedauerlich sei allerdings, dass bereits ein Dutzend Erlen für den Turbinenbau gefällt wurden.

Unerlaubtes Grillen

Erbost zeigte sich Kropf über die wilde Grillecke, die im vergangenen Jahr mitsamt Tisch und Sitzgelegenheiten an der Einmündung der Kleine Wiese in die Wiese entstanden ist. Er verwies darauf, dass das Grillen an dieser Stelle verboten sei; es gebe entlang des Ufers etliche ausgewiesene Grillstellen.

Positiv sei hingegen wieder einmal die Wieseputzaktion durch die Novartismitarbeiter verlaufen.

Die Fische fühlen sich im Maulburger Wieseklima mit seinem reichhaltigen Nahrungsangebot und den zahlreichen Unterständen offenkundig pudelwohl, stellte Kropf zufrieden fest. Die im vergangenen Jahr für etwa 1000 Euro eingesetzten Forellen etwa hätten innerhalb weniger Wochen nochmals ordentlich zugelegt, wie das ein oder andere geangelte Exemplar belegte. Und auch eine vor einigen Jahren gemeinsam mit den Schopfheimern für viel Geld gestartete Initiative hat offenbar buchstäblich gefruchtet: Die eingesetzten Äschen sind mittlerweile so weit, dass sie sich reproduzieren, freute sich Kropf.

Finanzen

Auch um die Renaturierungsmaßnahmen zu finanzieren, erhöht der Verein die Gebühren für die Jahreslizenzen von bisher 150 auf nun 180 Euro. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die letzte Erhöhung 2003 stattgefunden hatte, sei dieses Plus doch sehr moderat, befand Kropf. Der Tagespass kostet für Mitglieder weiterhin 20 Euro, für Nichtmitglieder 30 Euro.

Mit Blick auf die Makrozoobenthosvergiftung, die im Jahr 2014 die Kleinlebenwesen in der Wiese abgetötet hatte, sei „die Kuh vom Eis“: Die Situation habe sich beruhigt. Dennoch wollen die Anglervereine in diesem Jahr zur Sicherheit eine weitere Untersuchung durchführen.

Wahlen

Wiedergewählt wurden Vizevorsitzender Patrick Strass, und Schriftführer Nick Stiefel. Neuer Kassenprüfer ist Rüdiger Melinat.

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