Maulburg Brenzlige Situationen vermeiden

Markgräfler Tagblatt
Ein Selbstverteidigungskurs für Kinder und Jugendliche wurde in diesem Jahr im Rahmen des Maulburger Kinderferienprogramms angeboten. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Ferienprogramm: Selbstverteidigungskurs für Kinder und Jugendliche

Von Heiner Fabry

Tipps zur Selbstverteidigung gab es in dieser Woche im Rahmen des Maulburger Kinderferienprogramms.

Maulburg. In dem Kurs informierte Karate- und Selbstverteidigungslehrer Karl-Hans König kindgerecht über die verschiedenen Stadien einer möglichen Bedrohungssituation und wie dieser in der Praxis begegnet werden kann.

Der Nachmittag begann mit der Erörterung des Strafrechts und des Jugendstrafrechts. Fragen der Notwehr, aber auch der Unterschied zwischen einer Aggression zwischen Kindern und zwischen Erwachsenen und Kindern spielten eine wichtige Rolle.

In seiner Beschreibung des Umgangs mit einer möglichen Bedrohungssituation unterschied Hans-Karl König – auch anhand eines informativen Videos – drei Phasen der Entwicklung, die unterschiedliche Reaktionen der Kinder erforderten. So beschrieb der Selbstverteidigungslehrer die Phasen der Prävention, der Selbstbehauptung und der Verteidigung.

Bei der Prävention geht es darum, brenzlige Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen. Dazu gehört: nie mit Fremden mitgehen, den eigenen Gefühlen vertrauen und Abstand zu Fremden halten. Mit den Eltern zusammen können auf dem Schulweg sogenannte „Rettungsinseln“ identifiziert werden (Geschäfte, Banken oder Sparkassen), in die sich die Kinder flüchten oder bei denen sie um Hilfe bitten können, wenn sich eine bedrohliche Situation entwickelt.

In den Bereich der Selbstbehauptung gehört, dass Kinder klar und bestimmt sagen, was sie wollen und was nicht. Gerade stehen, Kopf hoch und deutlich und laut „Stop“ sagen, wenn ein Gegenüber zu nahe kommt. Keine Schwäche vermitteln durch Lächeln oder Lachen oder schüchterne und wenig überzeugende Abwehr, lieber laut werden und eventuell weglaufen. Kommt es dann doch zu einem – ungewollten – Körperkontakt, hat das Kind das Recht, sich zu verteidigen.

Im Teil der praktischen Übungen demonstrierte Karl-Hans König den Kindern eindrücklich, wie man sich bei Halteversuchen von Erwachsenen befreien kann, wie man sich aus dem „Schwitzkasten“ winden oder bei körperlichen Angriffen wehren kann. Dieser praktische Teil, bei dem die Kinder auch die eigenen Techniken üben konnten, fand bei den Teilnehmern des Kurses das größte Interesse. Die wichtigste Botschaft, die Karl-Hans König mehrfach betonte, lautete: Die Selbstverteidigungstechniken sollen Wirkung zeigen, nicht verletzen. Gewalt ist, wo immer möglich, zu vermeiden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading