Nach wie vor entscheiden sich zwei Drittel der Mädchen für Berufe oder Studienfächer, in denen Frauen überrepräsentiert sind. Damit schöpfen sie nicht alle Chancen aus, fand die Bundesregierung und initiierte vor 17 Jahren den bundesweiten Girls‘ Day, der unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel steht. Auch bei Endress+Hauser sind die weiblichen Auszubildenden vor allem in den kaufmännischen Zweigen stark vertreten. Das Unternehmen bildet jedoch in erster Linie in technischen Berufen aus und sucht regelmäßig engagierte Auszubildende dafür, heißt es in einer Pressemitteilung. Um die Attraktivität für Mädchen zu erhöhen, gab es beim Girls‘ Day neben spannenden Experimenten vor allem weibliche Vorbilder. Ehemalige und aktuelle weibliche Auszubildende führten neben den Ausbildern durchs Programm und standen für Fragen zur Verfügung. In Kleingruppen testeten sich die Teilnehmerinnen an mechanischen und elektronischen Arbeiten: Vom Spitzerfass über den Flaschenöffner bis zu gelöteten Eieruhren entstanden viele Produkte zum Mitnehmen. In einem Wettkampf lernten die Mädchen im Alter von 13 Jahren beim leuchtenden Galgenmännchen, beim heißen Draht und bei „4 colors 4 fun“ einiges über Elektrotechnik.
Gegen Ende des Tages befragten Auszubildende die Teilnehmerinnen des Girls‘ Days, ob sie sich einen Job mit technischer Ausrichtung vorstellen könnten. Ungefähr die Hälfte antwortete ganz ehrlich, dass die Berufswelt noch außerhalb ihres Vorstellungshorizonts sei, die anderen waren relativ interessiert an einer entsprechenden Aufgabe. Besonders häufig genannt wurde das Produktdesign.