Maulburg „Engagement ist der soziale Kitt“

Markgräfler Tagblatt

Bürgerempfang: Filmischer Jahresrückblick von Guido Deusch / Blutspender geehrt

In geändertem Format ging der diesjährige Maulburger Bürgerempfang am Freitag in der Alemannenhalle über die Bühne: Statt eines ausgiebigen offiziellen Teils mit diversen Ansprachen und Ehrungen bildete ein Film übers Maulburger Dorfgeschehen im vergangenen Jahr das Kernstück der Veranstaltung.

Maulburg (jab). Hobbyfilmer Guido Deutsch war das ganze Jahr über mit seiner Kamera auf Achse gewesen und hatte dabei das Geschehen im Dorf in seinen ganz unterschiedlichen Facetten umfassend dokumentiert. Für den Filme hatte er das Material auf eine knappe Stunde eingedampft. Das Panorama war reich an Gegensätzen.

Filmischer Rückblick

Vom Jubiläumsnachtumzug ging′es direkt zur Bürgermeister(wieder)wahl, von der Kinderwaldwoche zur Gewerbeschau und vom Konzert im Dorfstübli zum Fußballturnier auf dem neuen Kunstrasenplatz. Unterlegt mit der passenden Musik, ließ Deusch nicht allein den Maulburger Innenansichten sondern auch landschaftlichen Aufnahmen rund ums Dorf mitsamt Wildgetier ausgiebig Raum, und klar wurde im bilderreichen Jahresrückblick auch: In Maulburg wird gern gefeiert.

Ansprache Bürgermeister

Da der obligatorische Jahresrückblick in diesem Jahr also anderweitig abgehandelt war, konnte Bürgermeister Jürgen Multner sich in seiner Ansprache eingangs der Veranstaltung auf allgemeinere Betrachtungen konzentrieren. Mit Blick auf die Gemeinde fiel das Stimmungsbild gewohnt positiv aus: In Sachen Infrastruktur und Finanzen sei Maulburg weiterhin bestens aufgestellt, in den Bereichen Wohnen und Gewerbe verzeichne man ungebremste Nachfrage, was die Attraktivität der Gemeinde unterstreiche. Einen Sonderdank gab es einmal mehr für die im Ort ansässigen Betriebe als „Begründer und Garanten für unseren Wohlstand“. Deren Gewerbesteuer finanziere zu einem wesentlichen Teil Einrichtungen wie Hallenbad, Sportanlagen oder die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen.

Als Zukunftsaufgaben nannte Multner zwei wichtige Themen, die im Gemeinderat fraktionsübergreifend hohen Stellenwert besitzen: Die Schaffung von Angeboten, durch die alte Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. In beiden Bereichen gebe es „gute Ansätze und positive Gespräche mit möglichen Partnern“, sagte Multner und zeigte sich optimistisch, auf dem nächsten Bürgerempfang Konkretes berichten zu können.

Besorgt und nachdenklich war die Tonlage Multners beim Blick über den Maulburger Tellerrand auf die Entwicklung auf EU- und weltpolitischer Bühne. Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit oder freie Wahlen seien in vielen Teilen der Welt keine Selbstverständlichkeit, würden in den wohlhabenden westlichen Industriestaaten aber oft als zu selbstverständlich genommen, sagte Multner. Dabei „funktionieren Demokratie und Leben in Freiheit nur, wenn Menschen bereit sind, sich konstruktiv einzubringen und Verantwortung zu übernehmen“, so der Bürgermeister. Nirgends böten sich so viele Möglichkeiten der direkten Beteiligung wie in den Gemeinden als kleinster Einheit im Staatsaufbau; „Wer ein lebendiges Maulburg will, muss bereit sein, sich aktiv zu beteiligen“, schlug Multner den Bogen zur Bürgerschaft vor Ort und richtete ein großes Dankeschön an diejenigen, die sich bereits für das Dorf einsetzen, denn: „Ehrenamtliches Engagement ist der sozialer Kitt in unserer Gesellschaft.“

Blutspenderehrung

Damit war der Bogen geschlagen zur Blutspenderehrung, die Bürgermeister Jürgen Multner und der Maulburger DRK-Vorsitzende Hans Ruf gemeinsam vornahmen. Wöchentlich, so schickte Multner voraus, würden 15 000 Blutspenden allein in Baden-Württemberg und Hessen benötigt. Der große Bedarf an Blut sei in erster Linie Folge des medizinischen Fortschritts: Viele Operationen, Organübertragungen und die Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren seien nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich. Das meiste Blut etwa werde für die Behandlung von Krebspatienten benötigt. Die Blutspender bewiesen durch ihr Tun Hilfsbereitschaft, Solidarität und Gemeinsinn. Für 50-maliges Spenden wurde Peter Krumm ausgezeichnet, für 25 Blutspenden wurden Anrösli Junker und Patrick von Eynern geehrt. Charlotte Besthorn, Heike Hobrack, Franziska Krumm, Anja Suhr und Peter Sülzle spendeten jeweils zehn Mal.

Rahmenprogramm

Für die musikalische Auflockerung sorgte über den Abend hinweg die Schulband der Wiesentalschule. Nach dem offiziellen Teil gab es beim Stehempfang Gelegenheit zum geselligen Austausch.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading