Maulburg Erhebliches Einsparpotenzial vorhanden

Markgräfler Tagblatt

Energiekonzept Maulburg-Nord war am Montagabend Thema im Gemeinderat

Maulburg (ue). Derzeit importiert die Gemeinde Maulburg rund 90 Prozent des benötigten Heiz- und Wärmebedarfs sowie 96 Prozent des Stromverbrauchs von außerhalb.

Dies soll sich in Zukunft ändern. Ein Konzept für die künftige Energieversorgung, erarbeitet von Energie-Experte Daniel Weiß, wurde am Montag im Gemeinderat vorgestellt.

Die Studie gibt laut Bürgermeister Jürgen Multner eine tragfähige Grundlage für ein eigenständiges Energiekonzept, das auch bei der Mehrheit der Ratsvertreter auf breite Zustimmung stößt. Die Vorstellung des energetischen Quartierkonzepts Maulburg-Nord durch Weiß machte deutlich, dass erhebliches Einsparpotenzial vorhanden ist. Vor allem im engeren Bereich der Sportstätten sind Energieeinsparungen in größerem Umfang machbar. Gleiches gilt auch für die Schule und den Kindergarten.

Lokal ließen sich über erneuerbare Energien rund 55 Prozent des benötigten Strombedarfes sowie 30 Prozent der Wärme direkt vor Ort gewinnen, was aus Sicht von Daniel Weiß eine Reduzierung der CO2-Emissionen bis zu 74 Prozent bedeutet. Erreichen ließe sich dies vor allem durch konsequentes Sparen, etwa durch das Ersetzen ungeregelter Heizpumpen, aber auch über den Ausbau des bereits vorhandenen Wärmenetzes sowie mit Hilfe von Blockheizkraftwerken und die Nutzung von Photovoltaikanlagen.

Ebenfalls von Weiß untersucht wurden die möglichen Nutzungspotenziale, die sich vor Ort ergeben. Während die vorhandenen Waldflächen der Gemeinde Maulburg nur etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs abdecken würden, könnten 64 Prozent des benötigten Stroms über die Nutzung von Photovoltaikanlagen gewonnen werden. Immerhin verfügt Maulburg im Bereich Nord über zirka 21 Hektar Dachflächen. Die Nutzung von Windkraft oder Biogas spielen bei der Energiegewinnung hingegen eine untergeordnete Rolle.

Das von Daniel Weiß präsentierte Konzept sieht im Bereich Alemannenstraße sowie am Mühleweg eine Erweiterung des bestehenden Netzes vor , wobei durchaus Synergieeffekte über die dort geplanten Baumaßnahmen zu erreichen wären. Ebenfalls machbar wäre der Aufbau eines Arealnetzes für Strom für das Hallenbad und die Halle sowie den Kindergarten und die Schule. Der hierfür erforderliche Investitionsbedarf von einer Million Euro würde auch den Einbau eines Blockheizkraftwerkes in die Heizzentrale sowie die Versorgung der kommunalen Gebäude mit Strom aus dem Blockheizkraftwerk beinhalten. Gerade für den immer wieder in die Diskussion gebrachten Anschluss von Wohngebäuden, etwa bei der Versorgung mit Warmwasser, könnte ein Blockheizkraftwerk aus Sicht von Daniel Weiß durchaus Sinn machen.

Der Rathauschef, dem sowohl von den Sprechern der Freien Wähler als auch der SPD und der Bürgervereinigung Maulburg Unterstützung in dieser Sache signalisiert wurde, wünscht sich als nächsten Schritt einen kompetenten Partner, der die Ausarbeitung eines tragfähigen Geschäftsmodells weiterführen soll.

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