Von Harald Pflüger Maulburg. Vielerorten wurde dieser Tage die Osterdekoration aus dem Keller geholt, Sträuche mit bemalten Ostereiern geschmückt und Hasenfiguren aufgestellt. Vielfältig sind die Bräuche, die mit Ostern verbunden sind. Vielfältig und bunt wie der Frühling ist auch der Schmuck für die Feiertage. Wie vielfältig, darüber kann Michael Günther aus Maulburg Auskunft geben. Bei ihm dürfte eine der größten Sammlungen an Osterschmuck zu finden sein. Für eine Bildreportage unserer Zeitung öffnete er sein Antiquitätengeschäft. Der Brauch, zu Ostern Eier zu bemalen und zu verschenken, reicht weit zurück. Schon in der Urchristenzeit galt das Ei als Sinnbild des Lebens. Auch der Osterhase - nicht nur in Deutschland als österlicher Eierbringer bekannt - hat eine lange Geschichte. Geschichten über Ostereier und Osterhasen weiß auch Michael Günter zu erzählen. Günther hat sich auf Weihnachts- und Osterschmuck spezialisiert. Wer sich bei ihm umschaut, kann sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit begeben. Die älteste Osterdekoration stammt aus dem 19. Jahrhundert und unterscheidet sich deutlich von der heute bei Discountern angebotenen. Dass kein (Oster-)Ei dem anderen gleicht, ist ein Beleg für die Handarbeit, die damals noch üblich war. „Made in Western Germany“ kann man bei manchen dieser Ostereiern lesen. Neben Ostereiern verfügt Michael Günther auch über eine Kollektion von Backformen für Osterlämmer und Osterhasen, die teilweise aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts stammen. Gebrauchspuren zeigen, dass diese nicht zur Dekoration verwendet wurden. Wie zu Weihnachten gibt es auch zu Ostern so genannte Container. Das sind Ostereier oder Figuren, die sich teilen lassen, um darin Süßigkeiten oder andere Geschenke zu verstecken. Dabei weisen die in verschiedenen Größen und Farben hergestellten Ostereier nicht nur außen, sondern auch im Inneren eine aufwändige Dekoration auf.