Lesescouts bei den Senioren

Es war ein besonderes Ereignis sowohl für die Bewohner des Georg-Reinhardt-Hauses in Schopfheim als auch für die Lesescouts der Wiesentalschule Maulburg.

Maulburg/Schopfheim. Achtzehn Kinder der sechsten Klassen nehmen in diesem Schuljahr unter der Leitung von Lehrerin Anne Wenner am Projekt „Lesescouts“ innerhalb der Gemeinschaftsschule teil.

Lesescouts wollen mit kleinen und großen Aktionen Menschen jeglichen Alters durch die Welt der Bücher und des Lesens lotsen. Die Wiesentalschule wurde von der „Stiftung Lesen“ für dieses Projekt ausgewählt. Es war die Idee der Kinder, Senioren zu besuchen, um ihnen aus ihren Bücherwelt vorzulesen. Sozialdiensteleiter Stefan Schmidt sagte spontan zu, die Aktion im Georg-Reinhardt-Haus stattfinden zu lassen.

Bei der Ankunft der Kinder verflog das anfängliche Herzklopfen der Schüler im Nu, wurden sie doch von den Mitarbeitern des Hauses freundlich begrüßt und dann gruppenweise zu den verschiedenen Wohngruppen des Hauses geführt. Schnell war ein Kreis aus Sesseln, Stühlen und Rollstühlen gerichtet. Die Kinder stellten sich den Bewohnern vor, und dann begann das Vorlesen. Im Vorfeld hatten sie fleißig geübt, um Textauszüge aus Büchern wie „Das Wilde Pack“, Hände weg von Mississippi“, „Die Chroniken von Araluen“ und „Das Schicksal der Sterne“ sicher vorzutragen.

Doch wie anders war es nun, in großer Runde einem ungewohnten Publikum vorzulesen? Dies musste langsam, laut und deutlich geschehen, damit der Inhalt von den Zuhörern auch verstanden wurde. Auch wenn der eine oder andere Bewohner zwischendurch ein Nickerchen machte oder ein kleines Schwätzchen hielt, konnten die Kinder doch erfahren, dass ihnen mit Interesse, Aufmerksamkeit und Freude zugehört wurde.

Im Gespräch kam man sich ein bisschen näher. Jung und Alt ließen einander an der jeweils eigenen Lebenswelt teilnehmen. Dass dazu noch leckere Schokoladenkekse gereicht wurden, war für die Lesescouts das Tüpfelchen auf dem i. Und quirlige Sechstklässler um sich zu haben, war für die älteren Damen und Herren ein sichtliches Vergnügen. Klar, dass es nicht bei diesem einen Besuch bleiben soll, hat man sich doch bereits gegenseitig ins Herz geschlossen.