Maulburg Mit Schutzengeln

Markgräfler Tagblatt

Endress+Hauer ermöglicht Flüchtlingskindern unbeschwerte Ferienzeit

Zehn Tage lang zelteten Kinder aus dem Raum Schopfheim, Freiburg, Emmendingen sowie Saarbrücken mit ihren Betreuern am Waldrand bei Waldshut-Tiengen.

Maulburg/Schopfheim. Zum ersten Mal in der Freizeit des Förderkreises Ferienzentren Schopfheim waren auf Initiative von Endress+Hauser auch Flüchtlingskinder aus Syrien dabei, deren Teilnahme das Unternehmen finanzierte.

Gleich am ersten Tag erhielt jedes Kind einen Schutzengel und wurde selbst zum Schutzengel für ein anderes Kind. So halfen sich die Kinder gegenseitig bei Heimweh und Streit untereinander oder gaben sich einfach das gute Gefühl, füreinander da zu sein. Wem das als Trost nicht reichte, der hatte einen der vielen Betreuer an seiner Seite, heißt es in einer Pressemitteilung von Endress+Hauser.

Überhaupt hatte das Zeltlager des Fördervereins Ferienzentren rein garnichts mit dem Bild von Kinderfreizeiten von früher zu tun: Hier schmeckte das Essen und man nahm Rücksicht auf die religiösen Besonderheiten der Kinder sowie ihre Nahrungsmittelunverträglichkeit. Auf die 60 Kinder im Alter von sieben bis zwölf kamen 20 junge Betreuer, die allesamt einen intensiven Lehrgang hinter sich hatten und vor ihrem Einsatz von mehreren erfahrenen Jugendbetreuern geprüft wurden.

In jedem der weißen Zelte wohnten maximal fünf Kinder mit einem Betreuer oder einer Betreuerin, die jeweils am Eingang als „Wachhund“ schliefen.

Am ersten Morgen schien die Sonne, es wurde ein warmer Tag. Alle Kinder bekamen Sonnenhüte und hielten erst einmal ihre Morgenrunde unter den großen Bäumen ab. Dort spielten sie täglich, verteilten Briefe der Schutzengel, sangen und besprachen den Tag. Danach ging es in eine Rallye, um alle besser kennenzulernen: beim Teebeutel werfen, Batiken, Fußball spielen und Balancieren. Hamid, zwölf Jahre, und seine siebenjährige Schwester Aflan knüpften hoch konzentriert Armbänder. Sie waren zwei von insgesamt elf Kindern aus der Flüchtlingsunterkunft in Maulburg, die auf zwei Camps verteilt an den Freizeiten des Förderkreises Ferienzentrum teilnahmen.

Christin Schelenz, Personalentwicklerin bei Endress+Hauser, war auf den Förderkreis Ferienzentren mit der Bitte zugegangen, die Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft in ihre Ferienbetreuung zu integrieren und ihnen Normalität in den Sommerferien zu ermöglichen, wie sie deutsche Kinder auch erleben. Die Geschäftsführerin des Förderkreises, Amrei Pleuler, ist gewohnt, Kinder unterschiedlichster Herkunft in eine Gruppe Kinder zu integrieren. Sie empfahl jedoch das Zeltlager anstatt der Tagesferienbetreuung, da die Kinder hier viel natürlicher eingegliedert werden können.

Auf Kosten von Endress+Hauser organisierte Amrei Pleuler die passenden Schlafsäcke und sonstigen Utensilien. Und tatsächlich waren Hamid, Afnan und ihre Freunde aus Maulburg schnell Teil der Gruppe. Auch sprachlich fiel es ihnen leichter als den französischen Kindern, deren Eltern sie zum Verbessern ihrer Deutschkenntnisse geschickt hatten.

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