„Prosecco-Sürpfeln“ in der aus Pelletsäcken „gezimmerten“ Sitzecke, der wuchtige Hackschnitzel-Häcksler als Klettergerüst für die Steppkes und kreatives Improtheater in der Lagerhalle: Die zweite Gewerbeschau im Maulburger Gewerbegebiet West kam am vergangenen Wochenende als buntes Potpourri aus Unterhaltung und Information daher. Text und alle Fotos vonAnja Bertsch Maulburg. „Industrie, Handel, Dienstleistung und Gewerbe sind die Pfunde, mit denen unsere Gemeinde wuchern kann“, erklärte Bürgermeister Jürgen Multner beim Fassanstich am frühen Samstagnachmittag, zu dem Gewerbeschau-Organisator Herbert Roser bereits etliche Besucher begrüßen konnte. Vor diesem Hintergrund betonte Multner auch die Bedeutung der beschlossenen Erweiterung des Gewerbegebiets West: „Als industriell geprägte Gemeinde sind wir es den Unternehmen schuldig, ihnen die Möglichkeit zur Neuansiedlung und zur Erweiterung zu geben.“ Für die Leistungsschau öffnete ein knappes Dutzend in der Alemannenstraße ansässiger Betriebe seine Fabrik- und Hallentore, etliche weitere Maulburger Unternehmen und Partnerfirmen aus der Region platzierten sich mit Informationsständen dazwischen, so dass insgesamt etwa 30 Aussteller mit von der Partie waren. Zahleiche Besucher zog es in den „Westen“ Bei strahlendem Sonnenschein fanden an beiden Tagen zahlreichen Besucher den Weg in den Maulburger „Westen“, um sich ein Bild von den dortigen Aktivitäten und Produkten zu machen; gleichzeitig kamen Spiel, Musik und Unterhaltung, Leckereien und Geselligkeit nicht zu kurz. Mitarbeiter und Maschinen legten sich buchstäblich schwer ins Zeug, um den Besuchern einen Eindruck von den Aktivitäten ihrer Unternehmen zu verschaffen: Leistungsstarkes Gerät in lautstarker Aktion etwa gab es in Form von Hydraulikhebern zu bestaunen, die einen 5000-Kilo-Traktor zum Schweben brachten. Und während die gewaltige, Baumstamm-zersetzende Kraft des Hackers an diesem Tag am ruhenden Objekt nur erklärt wurde, schnitt wenige Schritte weiter ein Wasser-/Sand-Strahl mit einem Druck von 3500 bar eine Metallplatte zum wandfüllenden Gemälde zurecht. Jede Menge Anschauungs- und Infomaterial sowie fachkundige Gesprächspartner gaben Aufschluss über technische Anlagen von Alarm- bis Photovoltaik-, neben der Radio- gab′es eine ganze Auswahl an Hebe- und Arbeitsbühnen. Und wo hier ein ganzer Fuhrpark an Autos und Raumwunder-Wohnmobile neuster Ausführung zum Probesitzen und “-wohnen“ einluden, zog dort ein großformatiges Sortiment altgedienter Bagger und Baufahrzeuge der Kategorie Oldtimer die Blicke auf sich. Regenerative Energie mitsamt zugehöriger Heiz- und Kochtechnik wurde den Besuchern in der Halle von „Energietechik Roser“ begreifbar und buchstäblich schmackhaft gemacht: Körbeweise Rinde, Hackschnitzel oder Sägemehl, Elefantengras, Rebholzschnitt und trockene Maiskolben führten eine Auswahl an nachwachsenden Rohstoffen vor Augen; backblechweise Flammkuchen und Brote sowie grillrostweise Spießchen überzeugten dann auch den Gaumen von den Qualitäten nachhaltiger Energietechnik. Im Zuge der Gewerbeschau weihte Firmenschef Herbert Roser die Erweiterung seiner Halle ein – dies war überhaupt der Grund für die Organisation dieser zweiten Gewerbeschau nach der Premiere vor zwei Jahren. Aus diesem Anlass führte denn auch ein kleiner Gang mit allerlei historischen Gerätschaften den Werdegang des Roserschen Unternehmens vor Augen, von den in die Landwirtschaft zurückreichenden Anfängen bis zum heutigen Status als Großhändler für die Heizungs- und Energiesysteme verschiedener Hersteller. Zwischen den Unternehmen aus dem Bereich Technik präsentierten sich Aussteller aus dem Bereich Handarbeit und Landwirtschaft. Frühe Weihnachtsdekoration war ebenso im Angebot wie hochprozentige Edelbrände. Schließlich war mit etlichen Vergnügungsstationen auch an die kleinen Gäste gedacht: Ausgesprochen aktiv war hier der Ortsverein des Roten Kreuzes mit unterschiedlichen Spielstationen, an anderer Stelle gab es Luftballons, Hüpfburgen und Gewinnspiele.