Maulburg Musik verbindet über Grenzen hinweg

Markgräfler Tagblatt

Kirche: Posaunenchor der evangelisch-lutherischen Kirche Namibia in Süddeutschland

Ein Posaunenchor der evangelisch-lutherischen Kirche Namibia weilt derzeit in Süddeutschland. Am Montag war der Chor um Prälat Paul Hatani Kisting zu Gast in Maulburg.

Maulburg (hp). „Music is the language that everyone understands“ sang Stevie Wonder 1976 auf dem Album „Songs in the Key of Life“. Dass Musik wirklich eine Sprache ist, die jedermann versteht, beweist ein Posaunenchor der evangelisch-lutherischen Kirche Namibia am Montagmorgen, als er gemeinsam mit deutschen Musikern in der Johanneskirche spielt.

Der achtköpfige Posaunenchor um Prälat Paul Hatani Kisting ist noch bis zum 26. September zu Gast in evangelischen und katholischen Gemeinden im Markgräflerland und am Hochrhein. Die Gäste werden Gottesdienste und Konzerte mitgestalten und an einem Bläserschulungswochenende der Bezirksbläserarbeit teilnehmen. Zum Programm gehören aber auch Freizeitaktivitäten wie ein Ausflug in die Schweiz oder zur Luther-Ausstellung der Bibelgalerie in Meersburg und ein Bläsergottesdienst mit Landesbischof i.R. Ulrich Fischer.

Posaunen und Trompeten für Afrika hatte eine ökumenische Reisegruppe im Gepäck, als sie im vergangenen Jahr für zweieinhalb Wochen nach Namibia flog (wir berichteten). Bei diesem Besuch reifte die Idee, einen Posaunenchor aus Namibia als Lutherbotschafter im Lutherjubiläumsjahr 2017 nach Deutschland einzuladen. Die Ermutigung von Landesbischof i. R. Ulrich Fischer war ein weiterer Ansporn.

Dank gemeinsamer Anstrengungen und einer großen Spendenbereitschaft – ein Paar hatte anlässlich seiner goldenen Hochzeit auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Geld für Flugtickets gebeten – wurde es der achtköpfigen Gruppe möglich, vom namibischen Frühling in den deutschen Herbst zu fliegen. Nach einem 30-stündien Flug – Tribut für die Reise mit einer günstigen Fluglinie – nahmen Rita Sprich, Georg Trickes, Hilde Gießinger, Petra Bachmann, Erhard Quebe-Fehling und Karlfrieder Walz die Gäste in Empfang. Untergebracht sind die Besucher bei evangelischen und katholischen Gemeindegliedern. Und die sind voll des Lobes über ihre Gäste. Man habe das Gefühl, man kenne sich schon lange. Für Karlfrieder Walz Grund genug, von eine Bläserfamilien zu sprechen. Schließlich soll das gemeinsame Musizieren bestehende Freundschaften vertiefen und die Bläserarbeit verschiedene Kulturen miteinander verbinden.

Prälat Paul Hatani Kisting sprach von der Musik als völkerverbindendes Element, von Brücken die mit ihr gebaut werden, und davon, dass Träume in Erfüllung gehen können. Wie der Traum, dass Deutsche und Namibier die gleiche Musik spielen.

Kisting erwähnte auch die Bestrebungen, die drei evangelisch-lutherischen Kirchen in seinem Heimatland zu vereinen. Derzeit gibt es die evangelisch-lutherische Kirche in Namibia (ELCIN), die überwiegend südnamibische evangelisch-lutherische Kirche in der Republik Namibia sowie die deutschsprachige evangelisch-lutherische Kirche in Namibia (DELK).

Die Musiker aus dem südlichen Afrika kommen aus unterschiedlichen Landesteilen Namibias, gehören aber alle Posaunenchören an. Prälat Kisting dankte für die Möglichkeit, Deutschland kennenzulernen und die Erlebnisse mit anderen teilen zu können.

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