Maulburg Rathausplatz: Kehrtwende

Markgräfler Tagblatt
Im Maulburger Gemeinderat scheint sich nun doch eine Mehrheit für den Abriss des Munistalls abzuzeichen. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Fraktionen für Abriss des Munistalls

Kehrtwende in Sachen Rathausplatz: In einer fraktionsübergreifenden nicht-öffentlichen Klausur ist der Maulburger Gemeinderat offenbar übereingekommen, den Munistall und das Wohngebäude Lettenweg 2 im Zuge der Umgestaltung des Rathausplatzes nun doch abzureißen.

Maulburg (jab). Im jüngsten offiziellen Beschluss zum Thema aus dem vergangenen Sommer hatte die große Mehrheit des Gemeinderats noch für die Erhaltung der historischen Bausubstand gestimmt – gegen die Stimmen der SPD. Diese hatte damals schon angemerkt, dass die Erhaltung der Gebäude den verfügbaren Platz derart einschränke, dass eine sinnvolle Umgestaltung des Areals kaum möglich sei. Mittlerweile scheint davon die Mehrheit überzeugt zu sein.

Zum Sinneswandel im Gemeinderat dürfte beigetragen haben, dass die zwischenzeitlich von zwei Planern erarbeiteten Vorschläge, auf dem Rathausplatz Aufenthaltsqualität und Parkraum auf engem Raum unter einen Hut zu bringen, niemanden so recht zu begeistern vermochten. Nach der letzten Diskussion im Gemeinderat Ende Februar habe „flächendeckende Unzufriedenheit“ geherrscht, erinnerte Bürgermeister Jürgen Multner.

Nun darf der Planer also mit der neuen Ausgangslage im Hintergrund noch einmal ans Werk, so kam man bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montag überein; die Fraktionssprecher sollen die neuen Fakten übermitteln, auf dass der Planer bis zu einer der nächsten öffentlichen Gemeinderatssitzungen hin noch mal einige Ideen entwickelt und vorstellt. Dort, das zeichnete sich ab, wird das Thema dann nochmals intensiv diskutiert werden.

Auf die aktuelle Sicht der Dinge einigte sich ein Teil der Gemeinderäte in einer „fraktionsübergreifenden Klausur“ in der vergangenen Woche. Dort habe man sich verbindlich abgesprochen, erklärte SPD-Gemeinderat Bruno Sahner; ein echter Gemeinderatsbeschluss freilich ist das noch nicht, da die Diskussionsrunde keine regelrechte Gemeinderatssitzung war. Die Verwaltung – namentlich Bürgermeister Multner – etwa war explizit nicht geladen, und auch nicht alle Gemeinderäte waren anwesend. Diese Nicht-Dabeigewesenen haben allein die Ergebnisse der Klausur auf dem Tisch, nicht aber die Argumente, die zum großflächigen Sinneswandel geführt haben. „Manches ist unmittelbar einsichtig, anderes nicht“, bekannte Bürgermeister Jürgen Multner.

„Da muss noch einiges diskutiert werden, und zwar in der Öffentlichkeit“, forderte auch FW-Gemeinderat Kurt Greiner, der ebenfalls nicht bei der Klausur dabei war: „Da gibt es schon noch Unklarheiten.“ Der nun geplante Abriss der historischen Gebäude in ihrem Wert für das Ortsbild und in ihrem Potenzial etwa als günstiger Wohnraum leuchte so ohne weitere Begründung nicht ein.

Aufs Tapet kam das Thema abseits der Tagesordnung durch die Frage von Christian Leszkowski, SPD, wie in Sachen Rathausplatz nun weiter verfahren werde. Daraus entspann sich eine Diskussion, die für die nicht-eingeweihten Zuhörer eine gute Weile im Dunst verlief. Stephanie Scarr (BVM) erinnerte schließlich daran, dass man doch gerade angesichts des neuen Meinungsbildes absolute Transparenz angestrebt habe; dies sei in den herausgerissenen Fakten der aktuellen Diskussion kaum gegeben.

„Es ist wichtig, dass wir erklären, warum wir die alten Pläne nicht mehr befürworten“, so Scarr; dies soll demnächst in öffentlicher Gemeinderatssitzung geschehen, wenn das Thema als regelrechter Punkt auf der Tagesordnung steht.

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